Nach ihrem Debüt im Schauspiel mit Am Königsweg kreiert die slowakische Regisseurin Sláva Daubnerová im Schauspiel Gabriel sowie ihre erste Opernregie am Staatstheater und erzählt in Salome die alttestamentarische Geschichte als Drama um Macht und Missbrauch.
„Gib mir den Kopf des Jochanaan!“ Für einen lasziven Tanz hat der lüsterne Fürst Herodes seiner Stieftochter Salome alles versprochen, was sie sich nur zu wünschen vermag. Salome fordert den Kopf des Propheten, um endlich seinen Mund küssen zu dürfen, ist er doch der Einzige, der sich der schönen Königstochter verweigert. Am Ende tanzt Salome triumphierend mit dem blutigen Kopf, bevor der angewiderte Herodes den Befehl gibt, sie zu töten. Die Uraufführung in Dresden geriet zum Skandal, die offene Darstellung von Sexualität auf der Bühne rief die Zensur auf den Plan. Für Richard Strauss wurde sein avantgardistisches Werk im Geist des Fin de Siècle ein künstlerischer und finanzieller Erfolg, der ihm seine Villa in Garmisch-Partenkirchen finanzieren sollte. Am Pult der Badischen Staatskapelle steht mit Generalmusikdirektor Georg Fritzsch ein Strauss Experte, der für seine Interpretationen dieses Schlüsselwerks des Musiktheaters international gefeiert wird.