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Der Stadtteil Beiertheim-Bulach besteht aus zwei ehemals eigenständigen Dörfern: Beiertheim und Bulach. In beiden findet man schöne alte Fachwerkhäuser, die sich an den Hauptstraßen Breite Straße und Litzenhardtstraße aufreihen. Eine natürliche Grenze zwischen den beiden Teilen bildet die Alb. Dazu kam in den Achtzigern die Südtangente als trennende Schneise. Eine Verbindung wurde durch eine Unterführung geschaffen, das „Bulicher Loch“. In Bulach wurde lange die Wäsche der gut betuchten Karlsruher Bürger gewaschen. Das weiche Albwasser und die weitläufigen Bleichwiesen waren dafür die idealen Bedingungen. Von den ehemals vier Dampfwaschanstalten im Ort ist heute nur noch das Gebäude der Wäscherei Roll erhalten geblieben.
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Seit 1984 wird es von der Ateliergemeinschaft Neue Schule genutzt. Passend dazu entstand hier eine Hommage an die Bulacher Wäscherinnen: Die Bulicher Wäsch, eine Installation aus Emaille-Kleidungsstücken und Wäscheleine. Sie weht seit 2021 auf dem Verkehrskreisel in Bulach. Ein weiteres Denkmal wurde den fleißigen Arbeiterinnen mit dem Wäscherinnen-Brunnen gesetzt. Anlässlich des 300. Karlsruher Stadtgeburtstages im Jahr 2015 entstand zudem der Wäscherinnenlauf, den sich Gregor Neumann vom Bürgerverein Bulach ausgedacht hat: Auf einer 2,5 Kilometer langen Rundstrecke geht es im Wäscherinnen-Outfit quer durch den Stadtteil. „Der Wäscherinnenlauf passt einfach nach Bulach, er wirkte von Anfang an wie ein Traditionslauf“, findet Gregor. Nach einer Corona-bedingten zweijährigen Pause, findet der Lauf im Mai 2023 wieder statt.
Interessierte „Wäscherinnen“ können sich unter hier anmelden. Bulach ist aber nicht nur für seine fleißigen Frauen bekannt. Hier war auch ungewöhnlich lange ein Nachtwächter aktiv, dem die Bulacher ihren Spitznamen verdanken: Die Nachtwächter. Deshalb könnte es als sportliches Event für Männer künftig einen „Nachtwächterlauf“ geben. „Der letzte Nachtwächter von Bulach hat sein Amt 1926 angetreten. Er hatte die Aufgabe, nachts für Sicherheit und Ruhe zu sorgen, allerdings rief er auch stündlich die Zeit aus“, so Rüdiger Waurig. Er engagiert sich ebenfalls im Bürgerverein und scheint ein wandelndes Lexikon der Bulacher und Beiertheimer Dorfgeschichte zu sein! Das Wachthäusle, in dem der jeweils amtierende Nachtwächter wohnte, gibt es heute noch. Es kann für kleine Veranstaltungen sogar gemietet werden.
Wie die Wäscherinnen in Bulach, so wusste man auch auf Beiertheimer Seite die Alb sinnvoll zu nutzen. Davon zeugt das Stephanienbad, das ab 1811 nach Plänen des Architekten Friedrich Weinbrenner gebaut wurde. Im Gebäude befand sich aber nie ein Schwimmbecken, sondern ein Tanz- und ein Speisesaal. Gebadet wurde in kleinen Kabinen an der Alb. Heute nutzt die evangelische Südkreuzgemeinde das luftige Gebäude als Kirche. Auch in Bulach findet sich ein markanter Sakralbau: Die dreischiffige St. Cyriakus-Kirche wird auch „Dom der Hardt“ genannt, da sie sich imposant von ihrer Umgebung mit den kleinen Fachwerkhäusern abhebt und die Türme weithin zu sehen sind.
Ganz in der Nähe der großen Kirche hat ein studierter Theologe sein Hobby, das Schnapsbrennen, zum Beruf gemacht. Michael Schreiber stellt in seiner Scriptor Brennerei Whisky, Gin, Brände, Geiste und Edeldestillate her. Vor über 20 Jahren begann er mit der Verwertung des Obstes von den Wiesen seiner Oma. „Damals haben wir die Maische noch zu einem Schnapsbrenner außerhalb geschickt. Seit 2015 destillieren wir die Schnäpse auf unserer eigenen Brennblase“, so der Chef. Inzwischen ist auch seine Tochter Judith ins Geschäft eingestiegen. Sie hat einen Online-Shop aufgebaut, kümmert sich ums Marketing und organisiert Messe-Auftritte.
Die Schreibers sind eine alte Bulacher Familie, die Brennerei befindet sich in Michaels Elternhaus, Tochter Judith wohnt im Nachbarhaus. „Ich finds toll hier, es ist wie ein Dorf am Stadtrand. Man ist sofort in der Stadt oder auf der Autobahn, lebt aber trotzdem ruhig“, sagt Judith Schreiber. Natur findet man in Beiertheim-Bulach in der Grünanlage über dem Edeltrud-Tunnel. Im Westen geht der Park in die Günther-Klotz-Anlage über. Im Osten grenzt Bulach an Kleingärten und den Weiherwald. Im Süden liegt das Hofgut Scheibenhardt. In dem ehemaligen Jagdschloss und dem umliegenden Gelände sind heute eine Außenstelle der Kunstakademie und eine Golf-Anlage untergebracht.
Ein Kontrast zum dörflichen Flair von Beiertheim-Bulach bildet das Gewerbegebiet mit seinen Supermärkten und Autowerkstätten. Seit 2019 ist hier auch der große Secondhand-Shop der Diakonie untergebracht. Im Déja Vu gibt es gespendete Kleidung, Möbel, Geschirr und Bücher zum Schnäppchenpreis. Gleich um die Ecke hat das P8 sein neues Quartier bezogen. Der Verein veranstaltet Konzerte abseits des Mainstreams und musste aus der Pennsylvaniastraße in der Nordstadt ausziehen, weil dort ein neues Wohnquartier entsteht. „Im Sommer 2022 haben wir die neuen Hallen und die Open-Air-Flächen davor mit einem kleinen Festival eingeweiht. Neben zwei Konzertbühnen gibt es hier elf Proberäume für Bands und 15 Kunst-Ateliers“, erzählt Bert Schwarz vom Verein. Teil des Areals wird auch wieder das Café Noir mit seinem Umsonstladen sein, außerdem Stefan Falk Jordan, der hier mit seinem Projekt Theater Plus Workshops anbieten möchte. „Auch die beeindruckende Videospiele-Sammlung Retro Games, die aus dem Kulturhaus Gotec ausziehen mussten, hat hier auf 350 Quadratmetern ein neues Zuhause gefunden“, so Bert.
Auch am anderen Ende des Stadtteils gibt es Neues: Barbara Eichler und Veronika Drechsler vom Bündnis Gut leben und älter werden in Beiertheim und Bulach haben während der Corona-Pandemie einige Veranstaltungen im Stadtteil organisiert. Dabei entstand der Wunsch nach einem festen Ort für Treffen und Events. Als sie ein leerstehendes Ladenlokal in der Breite Straße entdeckten, bewarben sie sich und der Vermieter war begeistert von der Idee eines kleinen Stadtteil-Cafés. Im neu eröffneten Café Bändel passiert vom Kuchenbacken bis zum Servieren alles ehrenamtlich. Der Name entstand durch einen geschenkten Sonnenschirm, den die Aktiven mit bunten Bändern etwas fröhlicher gestalteten. Der Clou: Die Bänder besitzen Knöpfe und Löcher, sodass bei jeder Veranstaltung die Gäste ihre Namen auf die Stücke schreiben und an einen anderen Bändel anknüpfen können. So sind an besagtem Schirm in zwei Jahren viele lange Bänder der Verbundenheit gewachsen. Dieser Gedanke soll nun auch im Café fortgeführt werden, wo man zum Beispiel nach einem Spaziergang an der Alb eine Kaffeepause einlegen kann.
Text:
Johanna Fischer
Fotos:
Linda Calmbach, Nina Setzler
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