Gärtnerei Bühler
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Familien lieben Wolfartsweier! Die Hauptstraße ist verkehrsberuhigt, ringsum wartet viel Natur, es gibt eine Grundschule und eine Kita in Katzenform: hinein gehts durch das Maul, auf dem Schwanz wird wieder hinausgerutscht! Tierisch gute Stimmung herrscht auch auf dem Reiterhof Postweiler, wo Pferdefans das Reiten beim gemeinsamen Ausritt lernen. Die Tiere leben gechillt in einem Offenstall. Anja Wroblewski kennt all diese Orte gut, sie ist in Wolfartsweier aufgewachsen und lebt noch immer gern hier. „Ich habe mal ein Jahr lang in der Karlsruher Innenstadt gelebt, danach bin ich schnell wieder hierher zurück gezogen“, erzählt die 34-Jährige und lacht. Als Teenie war sie häufig im Freibad Wölfle, einem privat geführten Schwimmbad, das immer wieder zu speziellen Events wie Flutlichtschwimmen, Konzerten oder Lesungen lädt.
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Durch Besuche der Veranstaltungen im Schwimmbad und den Kauf der (Jahres-)karten könnt ihr das Schwimmbad unterstützen. Es wird nicht von der Stadt Karlsruhe, sondern von einem Verein betrieben. Firmen können mit dem Wölfle individuelle Deals abschließen und ihre Mitarbeitenden zum Business-Schwimmen schicken. Auch Anja hüpft dort öfter mal ins Wasser, weil sie in der Nähe wohnt. Und auch ins Grüne hat sie es nicht weit. „Wir brauchen auch nur eine Minute in den Wald und laufen dort oft spazieren“, erzählt sie. „Und wenn wir ins Stadtzentrum wollen, geht das ruckzuck – mit dem Fahrrad durch den Oberwald oder mit der Bahn.“ Wolfartsweier ist auch mit dem Auto gut zu erreichen, es liegt direkt an der Südtangente und zwischen A5 und A8.
Im Ort selbst ist allerdings Tempo 20 angesagt! „Obwohl wir seit Jahren eine Ortsumfahrung haben, fahren hier noch relativ viele Autos durch“, bedauert Anja. Besonders viel zu besuchen gibt es in Wolfartsweier allerdings nicht, denn mit dem Gasthaus Schwanen schloss vor Jahren das letzte Traditionsgasthaus im Ortskern. Ansonsten locken zwei Vereinsgaststätten mit Schnitzel, Pommes und zwanglosem Ambiente für Familienfeiern. „Es gibt leider nicht viel Gastronomie, wo man sich abends treffen könnte. Noch nicht mal eine Eisdiele, obwohl sowas bestimmt gut ankommen würde“, glaubt Anja, die als Presse-Referentin arbeitet und nebenbei noch ein Brautmodengeschäft in Weingarten führt. „Deshalb müssen wir immer nach Durlach, wenn wir ein Eis essen wollen – dorthin ist es nicht weit.“
Trotz des spärlichen Angebots will Anja nicht aus Wolfartsweier weg. „Ich wohne gern so dörflich, hier fühle ich mich daheim. Außerdem finde ich es schön, dass meine Eltern ganz in der Nähe leben.“ Anja und ihre Familie wohnen im Oberdorf von Wolfartsweier am Waldrand. In der Nähe liegt das Wohngebiet Zündhütle, das ab den 1980er-Jahren auf dem Gelände einer ehemaligen Munitionsfabrik entstanden ist.
Der Name kommt von dem einzigen erhaltenen Gebäude der Fabrik, dem Zündhütle. In diesem Turm wurden Schrotkugeln produziert. Dazu schmolz man Blei im oberen Teil des Turms und ließ es heruntertropfen, sodass es als erstarrte Bleikugeln unten ankam. Auch der Wald über dem Zündhütle steckt voller Geschichte: Hier befand sich bis vor 300 Jahren eine Hinrichtungsstätte – die „Galgenäcker“.
Nicht minder zimperlich ging es an jener Stelle im Wald zu, wo heute nur noch Mauerreste zu finden sind. Sie stammen von einem Turm, in dem laut Sage ein Raubritter namens Wolf wohnte. Nach ihm wurde Wolfartsweier aber nicht benannt, sondern nach einem Mann namens Wolvold. So steht es zumindest in einer Urkunde von 1261, die den Ort „Wolvoldeswilere“ als Besitz des Klosters Gottesaue auflistet.
Der hintere Teil dieses Wortes bedeutet Weiler, also eine Ansammlung mehrerer Häuser. „Über diesen Wolvold oder Wolvald, dem das Gehöft gehörte, wissen wir aber nichts Näheres“, sagt Heinz Bölle vom Geschichtsverein Wolfartsweier. „Belegen lässt sich lediglich, dass der Name hier in der Region vorkam.“ Neben dem Geschichtsverein, der eine mehrbändige Dorf-Chonik veröffentlicht hat, gibt es noch ein paar andere Vereine in Wolfartsweier. Den Musikverein Einheit zum Beispiel, der einmal pro Jahr das kostenlose Festival Woodstickel organisiert. Dort treten Bands aus der ganzen Region auf, auch einige aus Wolfartsweier. „Das Festival hat sich seit Corona deutlich vergrößert. Anfangs dauerte es nur einen Abend und fand nach Himmelfahrt statt. Mittlerweile haben wir mehrere Bühnen und zusätzlich eine zweite Ausgabe im Sommer“, sagt Sven Münchgesang vom Musikverein.
Das Woodstickel im Sommer bietet an fünf Abenden Konzerte auf dem Festplatz Ponderosa. Warum der Veranstaltungsort wie die Ranch aus Bonanza heißt? In den 1960er-Jahren stand an dieser Stelle ein Eisenbahnwagon auf der grünen Wiese, in dem der Gartenbesitzer seine Hühner hielt. Die Wolfartsweierer nannten diese kleine Landwirtschaft schon bald Ponderosa, in Anlehnung an die Ranch aus der TV-Serie, die damals so gern geschaut wurde. Auch der Name des Woodstickel-Festivals hat eine kreative Geschichte: Er kombiniert Woodstock – die Mutter aller Musikfestivals – mit „Stickel“. So lautet der Spitzname der Wolfartsweierer. Stickel meint im badischen Dialekt einen spitzen Pfahl, mit dem die tapferen Einwohner sich laut einer Sage im Mittelalter gegen eben jenen Raubritter Wolf verteidigten, von dem weiter oben die Rede war.
Text:
Nina Setzler
Fotos:
Linda Calmbach, Nina Setzler
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