Das Eisbär-Baby im Karlsruher Zoo hat sich zwei Monate nach seiner Geburt erstmals gezeigt! Es krabbelte tapsig aus seiner Höhle – nur kurz, aber der Zoo konnte ein paar Schnappschüsse machen. Ob es ein Junge oder ein Mädchen ist, was mit seinem Geschwisterchen passiert ist und wann wir das süße weiße Fellknäuel live bewundern können, haben wir beim Zoo nachgefragt.
Schnelle Schwangerschaft: Sensation in Karlsruhe
Die Nachricht im November war unglaublich – Eisbärin Nuka hat Nachwuchs! “Nuka kam erst im März 2024 zu uns in den Zoo und hatte noch nie Junge”, erzählt Zoodirektor Matthias Reinschmidt im Gespräch mit Karlsruhepuls. Daher hätte es ihn nicht überrascht, wenn sie sich mit dem Nachwuchs Zeit gelassen hätte. Doch die Chemie zwischen Nuka und dem männlichen Eisbären Kap stimmte offenbar: Bereits im April paarten sich die beiden im Außengehege.
Ob Nuka wirklich tragend war, wusste jedoch niemand. “Das sieht man einem Eisbären nicht an, Eisbären sind bei der Geburt etwa so groß wie Meerschweinchen”, erläutert Matthias Reinschmidt. Um auf Nummer sicher zu gehen, richteten die Tierpfleger den Innenraum des Eisbärengeheges mit viel Stroh und mehreren Wildtierkameras her.
Nuka hatte aber andere Pläne und wählte als Geburtsort die Halbhöhle im Außengehege – ohne Stroh und Kameras. Um ihr einen geschützten Rückzugsort zu schaffen, legten die Tierpfleger Stroh bereit und bestrichen die Fenster des Außengeheges mit Kalk als Sichtschutz. Zusätzlich installierten sie eine Wildtierkamera. Die zeigt die Höhle aber nur aus weiter Entfernung, schließlich konnten die Zoo-Mitarbeiter die Höhle nicht mehr betreten. Das Jungtier war auf den Aufnahmen lange Zeit nicht zu sehen – lediglich Nuka war im hoch aufgetürmten Stroh liegend erkennbar.
Geschwisterchen wurde vermutlich gefressen
Umso erfreuter war Zoo-Pressesprecher Timo Deible, als er Mitte Januar schließlich das erste Mal das Eisbär-Baby zu Gesicht bekam. “Ich habe die Aufnahmen der Wildtierkamera verfolgt und bin sofort mit meiner Kamera los, als ich es entdeckt habe”, erzählt er. Er hatte Glück – das Jungtier krabbelte munter im Stroh herum und wirkte fit. “Das ist etwas Besonderes”, weiß Matthias Reinschmidt. In freier Wildbahn liege die Sterblichkeitsrate bei Eisbärjungen bei 80 bis 85 Prozent, in Zoos bei etwa 50 Prozent.
Auch in Karlsruhe sah es zunächst kritisch aus. Nach der Geburt erahnten Tierpfleger zwei Eisbärbabys neben Nuka. Durch die gekalkten Scheiben und durch das Stroh konnte anschließend aber niemand mehr einen Blick auf die Jungtiere werfen. Geräuschaufnahmen ließen bereits kurze Zeit später nur noch Rufe von einem Eisbär-Baby erahnen. “Wir gehen davon aus, dass das zweite Jungtier zu schwach war, gestorben ist und Nuka es gefressen hat”, so Matthias Reinschmidt. Dass es nur eines von zwei Jungtieren schaffe, sei bei Eisbären oft der Fall. Um die Höhle sauber zu halten, fresse die Mutter das tote Jungtier sogar. Umso mehr freut sich der Zoodirektor, dass das überlebende Eisbär-Baby offenbar wohlauf ist.
Geschlecht des kleinen Eisbären noch nicht bekannt
Genaueres lässt sich über das Jungtier derzeit nicht sagen. “Wir können schlecht in das Gehege gehen, dort würde Nuka uns umbringen”, scherzt Matthias Reinschmidt. Sobald das Eisbär-Baby größer ist, hofft er, es für kurze Zeit von seiner Mutter trennen zu können, damit die Zootierärzte es untersuchen können. “Erst wenn das Geschlecht feststeht, können wir uns Gedanken über die Namensgebung machen”, betont der Zoodirektor. “Bis dahin ist es einfach der kleine Eisbär aus Karlsruhe.”
Besucher können den Eisbär-Nachwuchs wohl im März sehen
Das Gute daran: Wenn das Eisbär-Baby so groß ist, dass es von der Mutter getrennt werden kann, ist es auch groß genug, um allein in den verschiedenen Gehegen umherzulaufen. Dann können es auch die Besucherinnen und Besucher des Zoos Karlsruhe endlich live betrachten. “Das wird voraussichtlich erst ab März der Fall sein”, bremst Matthias Reinschmidt gleich die Erwartungen. Schließlich sollen Mutter und Nachwuchs nicht zu früh gestört werden, damit sie gesund und fit bleiben.
1 Kommentar zu 1 Endlich: Eisbär-Baby im Zoo Karlsruhe zu sehen!