Vom Kino zum Konzertsaal: Neue Heimat für den Jazzclub

Mit einem Grand-Opening hat der Jazzclub am 23. September seine ersten eigenen Räumlichkeiten bezogen: in der Kaiserpassage über der Kinemathek. Der 1969 gegründete Verein ist eine feste Größe in der Karlsruher Kulturszene. „Die Mitglieder freuen sich sehr darüber, endlich ein eigenes Haus zu haben. Unsere jahrelang gewachsenen Kooperationen mit Staatstheater, ZKM und Badischem Kunstverein werden wir trotzdem fortführen“, betont Julia Hildenbrand, die seit einem Jahr Geschäftsführerin des Vereins ist.

Fast vier Jahre hat die Sanierung der alten Räumlichkeiten des Kurbel-Kinos gedauert, weil es durch die Corona-Pandemie und den Krieg in der Ukraine immer wieder zu Verzögerungen kam. Die Pläne für das Projekt lagen schon seit fast zehn Jahren in der Schublade! 2019 hat der Gemeinderat dem Projekt zugestimmt und finanzielle Unterstützung bewilligt. Auch die Unterstützung durch die 400 Vereinsmitglieder war groß, sie stemmten die Entkernung des Saals, die Aufarbeitung der alten Kinosessel und vieles mehr in Eigenleistung. So ist an dem historischen Ort nun ein moderner Konzertsaal mit Platz für 250 Besucher entstanden, der durch die roten Kinosessel und die Empore charmant an die Vergangenheit als Kinosaal erinnert. Im Foyer im ersten Stock fällt die neue Bar mit einer Thekenverblendung aus hochwertigem Kirschholz ins Auge. „Das sind alte Handläufe aus dem Staatstheater! Wir haben sie aufgearbeitet und nicht nur für unsere Bar, sondern auch für die Tische im Konzertsaal verwendet“, verrät die Geschäftsführerin.

Der Jazzclub bleibt sich treu

„Bei all den Neuerungen ist der Jazzclub aber immer noch der Gleiche, das ist dem Verein sehr wichtig“, versichert Julia. Die beliebten Veranstaltungsreihen, die ihr vom Jazzclub kennt, könnt ihr also weiterhin besuchen – nur eben im neuen Ambiente. Neben den Klassikern wie Sessions, Jazz Classix und Soul Café wird es mit JazzBeatsBar eine neue Mittwochsreihe geben. Auch wird der Verein weiterhin seinen Fokus auf Nachwuchsförderung und der Unterstützung von regionalen Musikern legen. „Und das Jazz-Festival in Kooperation mit dem ZKM wird es natürlich immer geben!“, versichert Julia. Sie besetzt als Geschäftsführerin die einzige feste Stelle, die der Jazzclub erschaffen hat – darüber hinaus arbeiten alle ehrenamtlich im Verein. Für die verwalterische Tätigkeit gibt es in dem Gebäude in der Kaiserpassage jetzt auch ein Büro, außerdem Aufenthaltsräume für Vereinsmitglieder, Backstage-Bereich und ein Archiv.

Dass sie mit der Kinemathek eine weitere Größe der Karlsruher Kulturlandschaft als Nachbarin haben, finden die Macher des Jazzclubs natürlich passend. „Zur Eröffnung vergangenen Samstag haben sie meinen Lieblingsfilm zum Thema Jazz – Round Midnight – gezeigt. Die Kinemathek macht ein sehr hochwertiges Kinoprogramm, da werden sich auch in Zukunft Schnittmengen mit dem Jazz finden“, ist sich Julia sicher. Den Barbetrieb im Jazzclub übernimmt Café Mats und versorgt euch bei euren Besuchen mit Bier, Whiskey oder Wein. Vorerst schenkt das Café Mats im Jazzclub nur während Veranstaltungen aus.

Das aktuelle Programm des Jazzclubs findet ihr hier. Das Jazz-Festival wird vom 19. bis zum 21. Oktober im Jazzclub und im ZKM stattfinden. Tickets gibt es hier.