Auf einem brachliegenden Gelände in Rintheim entsteht derzeit ein naturnaher Garten, dafür haben zwanzig interessierte Bürger*innen einen Verein gegründet: Der Mitmach-Garten Ostring hat das Ziel, dem Gelände zwischen Ostring und Pfarrer-Junker-Weg neues Leben einzuhauchen.
Bis Ende 2022 wurde das 5.700 Quadratmeter große Grundstück von einem Landschaftsbauer genutzt. Nach der Schließung des Betriebs rief das Gartenbauamt interessierte Bürger*innen dazu auf, sich an einem Gemeinschaftsgarten auf dem Gelände zu beteiligen. Etliche Planungstreffen und Verhandlungen später nimmt das Projekt mit der Vereinsgründung nun an Fahrt auf. Beim Mitmach-Garten kann jeder ohne Vorkenntnisse und nach seinen Möglichkeiten einsteigen.
Die Neu-Gärtner sind eine bunt gemischte Truppe
Manche Mitglieder haben nur wenig Ahnung vom Gärtnern und lernen durch den Verein viel Neues, andere bringen einiges an Gartenerfahrung mit. Siegfried zum Beispiel: Der Rentner wohnt in der angrenzenden Oststadt und besaß jahrelang einen Schrebergarten. Er ist seit dem ersten Treffen dabei und freut sich auf das gemeinschaftliche Gärtnern. „Der Weg zur Vereinsgründung war etwas zäh – alle, die jetzt noch dabei sind, bleiben auch“, ist er überzeugt.
Dann gibt es Mitglieder wie Philipp, der mit seiner Familie in Rintheim wohnt und vom Projekt „Mitmach-Garten“ gleich begeistert war. „Da wir selbst keinen Garten haben, ist es schön, dass unser kleiner Sohn hier ins Grüne kann“, so der junge Familienvater. Weil der Gemeinschaftsgarten naturnah bewirtschaftet werden soll, hat er zusammen mit den andern Mitgliedern des Vereins das Arbeiten mit der Sense gelernt, um die Wiesen zu mähen. „Das ist ganz schön anstrengend, macht aber auch großen Spaß“, erzählt Philipp.
Magerwiesen, Obstbaumhain und Gemüsebeete
Zum Gelände gehört auch ein vom Vorbesitzer gebauter Teich sowie verschiedene Obstbäume. Ergänzend dazu wollen die Vereinsmitglieder bald Gemüsebeete, Blühwiesen und ein Sandarium anlegen, eine sandige Fläche, auf der sich Insekten und andere Tierarten wohlfühlen. Anhand von Bodenproben hat das Gartenbauamt vorab festgestellt, welche Bereiche sich für welche Bepflanzung eignen. Ergebnis: Durch die vorherige Nutzung sind Teile des Gartens sehr nährstoffarm und eignen sich daher perfekt für insektenfreundliche Magerwiesen.
Die neuen Gärtner*innen könnten ihre grüne Oase noch mehr genießen, läge nicht der viel befahrene Ostring gleich nebenan! Vor allem während des Berufsverkehrs ist es hier sehr laut, sagen sie, und haben Kontakt zum KIT aufgenommen. Die Idee dahinter ist, dass hier als Seminararbeit ein Schallschutz entstehen könnte. „Unsere Vision ist, dass wir mit dem Garten auch Angebote für die Öffentlichkeit machen“, sagt Philipp. Auch mit den umliegenden Schulen möchte die Gruppe zusammenarbeiten – Schulklassen hätten hier die Möglichkeit, etwas über seltene Insekten zu lernen oder Wasserproben aus dem Teich zu untersuchen.
3 Kommentare Neu in Karlsruhe: der Mitmach-Garten am Ostring