Noch auf der Suche nach Geschenkideen für Weihnachten? Wie wärs mit einer handgestrickten Mütze oder einem Stirnband „made in Karlsruhe“? Beim hiesigen Label WollWerk könnt ihr dabei eine doppelt gute Sache unterstützen: hier arbeiten Seniorinnen und Studierende zusammen, die Einnahmen durch den Verkauf der Strickwaren werden an soziale Projekte gespendet.
Ins Leben gerufen wurde dieses besondere Label 2012 von Enactus, einem Verein, der sich die Gründung nachhaltiger Unternehmen zur Aufgabe gemacht hat. Seit 2016 ist WollWerk eine eigene Hochschulgruppe, offizieller Träger ist die Diakonie Karlsruhe, die auch die Räumlichkeiten für die Strick-Sessions zur Verfügung stellt. In wöchentlichen Treffen stricken Seniorinnen die Ware, während die Studierenden sich um Verkauf, Marketing und Materialbeschaffung kümmern.
Studis müssen nicht Stricken können!
Das Projekt leitet in diesem Jahr Hannah Onesseit, die selbst eine begeisterte Strickerin ist. Sie hat die Hochschulgruppe per Zufall entdeckt. „Ich war damals neu in Karlsruhe und habe im Internet nach einem Woll-Laden gesucht“, so die 26-Jährige. Die studentischen Mitglieder müssen nicht stricken können, aber wer es lernen möchte, findet hier erfahrene Lehrmeisterinnen.
Die Strick-Treffs mit den Seniorinnen finden immer donnerstags im Krille-Saal des Diakonischen Werks statt. Dabei steht – neben der Herstellung neuer Ware – auch das Zusammenkommen im Vordergrund. Zwischen Kaffee und Kuchen, den die Studis selbst backen, werden Verkäufe besprochen, neue Strickaufträge verteilt und Material ausgegeben. „Das Projekt wurde mit dem Ziel ins Leben gerufen, den Austausch zwischen den Generationen zu fördern“, erklärt Seline Winkelmann, die das Projekt vor Hannah geleitet hat.
Austausch zwischen den Generationen
„Es ist eine tolle Gemeinschaft, die Studentinnen begegnen uns auf Augenhöhe und gehen auf uns ein“, so Hannelore Lehne, eine der strickenden Seniorinnen. Sie freut sich, dass sie bei WollWerk ihr Hobby ausüben und gleichzeitig etwas Gutes tun kann. So geht es auch Christine Engelbrecht, die übers Radio von dem Projekt erfahren hat: „Ich fand die Idee so toll, dass ich das erste Treffen gar nicht abwarten konnte. Jetzt bin ich schon seit zehn Jahren dabei!“
Viele Studierende, deren Verwandtschaft weiter weg wohnt, finden in der vertrauten Atmosphäre mit den älteren Damen ein wenig Familien-Ersatz. Dementsprechend fällt der Abschied oft schwer, wenn das Studium vorbei ist. „Hier mitzumachen, war eine Bereicherung für mich. Der Austausch mit den Seniorinnen, aber auch die Aufgaben, an denen man wächst“, so die 26-jährige Seline, die ihre Uni-Laufbahn bald mit einem Master abschließt.
Übrigens: Bis zum 13. Dezember verkauft das WollWerk-Team auf dem Karlsruher Christkindlesmarkt. Darüber hinaus könnt ihr die Mützen und Schals auf der Website bestellen – entweder aus dem Bestand oder mithilfe eines Konfigurators. Dann machen sich die Strickerinnen beim nächsten Stricktreff direkt an eure Wunsch-Mütze.
0 Kommentare Masche für Masche für die gute Sache