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Achtsamer Genuss Spaziergang Karlsruhe Hängematte
Fotos: Karla Wolff

Monotasking im Karlsruher Schlossgarten

Alexandra Mayer lehrt beim "Achtsamen Genuss-Spaziergang" die Kunst des Entschleunigens

Das Jahr 2023 steht in Karlsruhe im Zeichen des Genusses! Neben zahlreichen kulinarischen Rundgängen bietet die Karlsruher Tourismus GmbH (KTG) deshalb auch einen Achtsamen Genuss-Spaziergang an: Mit Gesundheitscoach und Achtsamkeitstrainerin Alexandra Mayer geht es drei Stunden lang durch den Schlosspark.

Achtsamer Genuss Spaziergang Karlsruhe Alexandra Mayer
Alexandra Mayer zeigt euch, wie ihr im Schlossgarten entschleunigen könnt

Bei diesem besonderen Spaziergang geht es nicht darum, möglichst viel vom Park zu sehen, sondern das, was man sieht, intensiv wahrzunehmen. Vom Treffpunkt am Schlosscafé geht es in Richtung Schlossgartensee, vorbei an einer großen Kastanie. Alexandra nennt sie „alte Dame“, denn sie steht schon seit über 200 Jahren hier. Unter dem Baum gibt es eine erste Übung zum achtsamen Atmen. „Im Alltag atmen wir oft nur in den Brustkorb. Wenn wir in den Bauch atmen, können wir viel mehr Sauerstoff aufnehmen und und unser Nervensystem beruhigt sich“, erklärt die Trainerin.

Auf Hängematten den Bäumen lauschen

Sie entdeckte die Achtsamkeit vor acht Jahren für sich, als sie über ihre Arbeit als Personalerin in einen MBSR-Kurs kam – das Kürzel steht für Mindfulness-Based-Stress-Reduction. „Ich war so begeistert davon, dass ich mich kurz darauf selbst zur Achtsamkeitstrainerin ausbilden ließ“, so die Karlsruherin, die seither selbst Kurse gibt und dadurch jede Ecke des Schlossgartens kennt. Als nächstes führt sie ihre Gruppe zu einer ruhigen Stelle in die ersten Ausläufer des Hardtwaldes. Zwischen den Bäumen hat Alexandra einige Hängematten befestigt. Wer möchte, kann sich hineinlegen und dem Rauschen der Blätter lauschen. „Hier geht es darum, einfach nur die Geräusche um einen herum wahrzunehmen“, erklärt Alexandra. „Wir tendieren dazu, alles, was wir wahrnehmen zu bewerten und zu kategorisieren.“ Beim achtsamen Hören ist das einzige Ziel, in den Wald einzutauchen und aufzunehmen, was man spürt.

Achtsamkeit kann man trainieren

Weiter geht der Spaziergang zu den blühenden Dahlien im botanischen Garten. Die Teilnehmer*innen sollen sich Zeit nehmen und eine der Blüten intensiv betrachten, minutenlang. „Wenn wir etwas Schönes sehen, bleiben wir oft nur kurz stehen, machen schnell ein Foto und gehen weiter. Beim achtsamen Sehen nehmen wir uns Zeit zum Betrachten und Entdecken“, sagt Alexandra. Vielen Teilnehmenden fällt es zunächst schwer, sich nicht von Geräuschen in der Umgebung ablenken zu lassen. In solchen Situationen beruft sich die Kursleiterinnen auf ihren Lieblingssatz: „Es ist wie es ist und ich nehme es so an.“ Damit schafft sie es, im Hier und Jetzt zu bleiben und sich nicht ablenken zu lassen. „Das lernen die meisten aber nicht während eines Kurses, es braucht tägliche Übung. Es ist sogar eine Lebenshaltung! Oft sind wir anfangs zu ungeduldig, da unser Gehirn Achtsamkeitsübungen erst einmal als langweilig empfindet. Aber man kann sich Achtsamkeit antrainieren“, weiß Alexandra.

Achtsamer Genuss Spaziergang Karlsruhe
Auf einer weichen Wiese im Botanischen Garten lädt die Kursleiterin (2. v. r.) zur Geh-Meditation ein

Auch beim Essen können wir von Achtsamkeit profitieren: „Im Alltag kauen wir viel zu wenig, daher muss unser Magen schwere Arbeit leisten und das Sättigungsgefühl setzt verzögert ein“, sagt Alexandra. Sie empfiehlt, zu Hause einmal ganz im Stillen zu essen und jeden Bissen lange zu kauen und mit allen Sinnen wahrzunehmen. Wie sich dieses Wahrnehmen anfühlt, dürfen ihre Kursteilnehmer mit einer Praline oder Rosine ausprobieren, die Alexandra bei ihren Führungen dabei hat. „Wir nehmen die Süßigkeit in den Mund und warten ab, was passiert. Wie der Speichel fließt und sie auf der Zunge vergeht.“

Die Trainerin ist sich sicher, dass durch Atemübungen, bewusstes Genießen und langsames Gehen die Sinne entfaltet und geschärft werden. „In unserer schnelllebigen Zeit ist es wichtig, vom Multitasking zum Monotasking zu wechseln! Das ist es, was wir beim Spaziergang erreichen möchten.“ Wer es mal ausprobieren möchte: Der nächste Spaziergang findet am 9. September von 14 bis 17 Uhr statt und kostet 30 Euro pro Person. Anmelden könnt ihr euch über die Website der KTG.

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