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Eröffnung des Hochsitzcafés in Bulach (Foto: Nina Setzler)
Fotos: Nina Setzler

In Bulach steht Karlsruhes erstes Hochsitzcafé

Katzenwedelwiese wird zum Ort der künstlerischen Begegnung

Ein Café ohne Kaffee. Ein Hochsitz ohne Jäger. Eine Streuobstwiese ohne primären landwirtschaftlichen Nutzungsgedanken. Die spinnen, die Karlsruher! Oder etwa doch nicht? Fest steht: Es haben sich Menschen etwas dabei gedacht und andere Menschen sind gekommen, um zu sehen, was das eigentlich soll. Ende April war das, als Badens vermutlich erstes und einziges Hochsitzcafé im satten Grasgrün eröffnet wurde. Hier, nahe dem Wendekreis der Sankt-Florian-Straße in Karlsruhe-Bulach, steht die neueste künstlerische Intervention des ZKM.

Natürliches Material, schlichte Formsprache: ein Hochsitz der etwas anderen Art (Foto: Nina Setzler)
Natürliches Material, schlichte Formsprache: ein Hochsitz der etwas anderen Art

Das allseits umtriebige Zentrum für Kunst und Medien bespielt das idyllische Fleckchen mit dem kreativen Namen Katzenwedelwiese schon länger, ursprünglich einmal als Teil der Ausstellung „Critical Zones. Horizonte einer neuen Erdpolitik“. Das Bulacher Hochsitzcafé ist das jüngste Projekt hier und zusammen mit Studierenden des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) entstanden. Die Leitung hatten Indra Schelble und Olaf Quantius.

Broschüre zum Thema Streuobstwiesen (Foto: Nina Setzler)
„Äpfle & Birnle“: Wer wollte, bekam bei der Eröffnung Infos rund um Streuobstwiesen

Die bis Herbst zugängliche temporäre Installation versteht sich als Versuch, Kunst und Ökologie zu verbinden und neuen Raum für Kommunikation zu erschließen – naturnah, unkonventionell und jenseits buchstäblich ausgetretener Pfade gelegen. Später soll das Hochsitzcafé auf das ehemalige Westwall-Gelände in Rheinstetten umziehen.

Menschen unterhalten sich bei der Eröffnung des Karlsruher Hochsitzcafé (Foto: Nina Setzler)
Mission erfüllt: Bei der Eröffnung des Hochsitzcafés entstehen angeregte Unterhaltungen

Mehrere aus hellem Holz gestaltete und von lichtem Stoff umspielte Konstruktionen laden zum Umdenken ein. Sie sind unterschiedlich hoch und bieten diverse Verweilmöglichkeiten. Wie ein klassischer Hochsitz sehen sie nicht aus, vielmehr deuten sie den Begriff wörtlich (hoch sitzen) in ihrer Formsprache aus.

Kunstprojekt von ZKM und KIT in Bulach

„Die ursprüngliche Bedeutung als jagdliche Einrichtung erfährt durch ihr Zusammenrücken in Form einer Sitzgruppe eine metaphorische Verschiebung ins Gemeinschaftlich-Gesellige“, heißt es leicht verkünstelt in der Projektbeschreibung des involvierten Architekturstudienganges. Dazu gesellen sich „Ansätze einer Ästhetik der Nachhaltigkeit“, die zudem auf mehrere Naturbänke aus Stroh und Holz ausgeweitet wurden. Einfacher gesagt: Verwendet wurde natürliches Material, für das kein fragiles Ökosystem ausgebeutet werden musste, und alles ist so gestaltet, dass man sich auf Wunsch problemlos miteinander unterhalten kann. Schweigend in die Landschaft gucken und die Natur genießen, geht natürlich auch – Kunst hin oder her.

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