Wegen einer umfassenden Renovierung bleibt die Kunsthalle Karlsruhe auch in den kommenden Jahren geschlossen. Ihre Kunstwerke sind währenddessen aber nicht unzugänglich, sondern haben eine vorübergehende Heimat im Zentrum für Kunst und Medien (ZKM) in der Südweststadt gefunden. Diese Ausstellung verspricht einen ganz neuen Blick auf die Sammlung der Kunsthalle!
Über 600 Werke aus 800 Jahren Kunstgeschichte sind ab dem 29. April auf der 2.000 Quadratmeter großen Fläche zu sehen. Die Schau ist zugleich auch die Abschiedsausstellung von Pia Müller-Tamm, denn die langjährige Direktorin der Kunsthalle Karlsruhe übergibt die Leitung zum 1. August an Frédéric Bußmann.
Mit dem Smartphone durch die Ausstellung
Für den Besuch in den neuen Räumen hat das Team der Kunsthalle Karlsruhe einen digitalen Guide entwickelt. Der ist über das eigene Smartphone, aber auch auf Geräten vor Ort abrufbar und bietet sechs verschiedene Themenrundgänge: einer zeigt die Highlights der Ausstellung, ein anderer befasst sich mit Kunstgeschichte als Mediengeschichte und natürlich gibt es einen Rundgang für Kinder. Im Gegensatz zu klassischen Audioguides verspricht das neue Tool mehr interaktive Elemente, um in der Ausstellung auf Entdeckungsreise zu gehen. Der Guide ist kostenfrei und ortsunabhängig nutzbar.
Der Weg durch die neue Ausstellung startet mit einer Mehrkanal-Videoprojektion von Anna Henckel-Donnersmarck. Sie zeigt das Hauptgebäude der Kunsthalle Karlsruhe und damit die eigentliche Heimat der Werke. Von dort wird man chronologisch vom Spätmittelalter in die Gegenwart geführt und kommt dabei an dem frisch restaurierten Bild Kreuztragung Christi von Matthias Grünewald vorbei. Nach 20 Jahren Arbeit erstrahlt das Gemälde von 1523 wieder in neuem Glanz!
Erstmals zeigt die Kunsthalle Karlsruhe auch Fotografie
Ein ganz neues Sammelgebiet der Kunsthalle Karlsruhe ist ebenfalls zu sehen: Fotografie. Beginnend bei den 1840er-Jahren bis in das frühe 20. Jahrhundert zeigt die Ausstellung Fotos zu unterschiedlichsten Themen: botanische Aufnahmen, Reisefotografie oder auch Werbefotos.
Den Abschluss der Ausstellung bildet ein Raum, der in Gegensatz zu allen visuellen Eindrücken steht: Die Installation Zeigen – eine Audiotour durch Baden-Württemberg versammelt akustische Repräsentationen von Kunstwerken, etwa durch Sprache, Musik oder auch Hundegebell. Am Eröffnungswochenende ist der Eintritt in die Kunsthalle frei, zudem locken zahlreiche Führungen und ein abwechslungsreiches Programm.
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