Suche
Close this search box.
Suche
Close this search box.
Pastor Jonathan Egger vor dem öffentlichen Kleiderschrank
Fotos: Marie-Thérèse Frank (1), Daniela Egger (1), Nina Setzler (1)

Ein öffentlicher Kleiderschrank für Karlsruhe

Das Angebot der Fächerkirche wird bereits nach kurzer Zeit stark genutzt

Weil das Sozialkaufhaus Kashka vom Europaplatz weggezogen ist, der diakonische Secondhand-Laden „Jacke wie Hose“ ganz zugemacht hat und die Kleiderstange vor der Stadtkirche nur im Winter dort hängt, hat man bei der Fächerkirche Karlsruhe reagiert: Auch in der Innenstadt von Karlsruhe steht nun ein öffentlicher Kleiderschrank. Er befindet sich in der Amalienstraße 77 auf dem Grundstück der Gemeinde und ist tagsüber zwischen 8 und 20 Uhr für alle zugänglich. 

Öffentlicher Kleiderschrank bei der Fächerkirche Karlsruhe

„Seit seiner Einrichtung wird der Schrank schon stark genutzt – ohne dass wir dafür Werbung gemacht haben“, sagt Pastor Jonathan Egger von der Fächerkirche. Das Kirchengründungsprojekt gehört zur per.Du Gemeinde in Durlach, auch auf deren Grundstück in der Zehntstraße 4 steht ein öffentlicher Kleiderschrank. 

Öffentlicher Kleiderschrank der evangelischen Gemeinde per.DU in Durlach
Auch in der Zehntstraße in Durlach gibt es einen öffentlichen Kleiderschrank

Diese Form des Kleidertauschs gibt es heute in mehr und mehr Städten, was auch mit einem steigenden Verantwortungsbewusstsein der Bürger zu tun hat, erklärt die Fächerkirche in einer Mitteilung. In öffentlichen Kleiderschränken kann man Kleidung ablegen, die nicht mehr passt aber noch gut ist, oder sich etwas herausnehmen. Das schont den Geldbeutel und die Umwelt, denn was man nicht neu kauft, muss auch nicht neu produziert werden. 

Ressourcenschonenden Umgang mit Kleidung trainieren

Für die Bürger von Karlsruhe sei ein öffentlicher Kleiderschrank also ein „Trainingsfeld für ressourcenschonenden Umgang mit Kleidung“, so die Fächerkirche weiter. „Wir unterstützen sozial schwache Familien, indem sie sich kostenlos und ohne Gesichtsverlust aus dem Wohlstand anderer bedienen können.“

Öffentlicher Kleiderschrank der Fächerkirche Karlsruhe
Jonathan Egger, Pastor der Fächerkirche, legt Wert auf Kleiderspenden von guter Qualität

Zudem ist ein öffentlicher Kleiderschrank niedrigschwelliger als eine Online-Tauschbörse. Man braucht keinen Internetzugang um mitmachen zu können, muss nichts fotografieren und hochladen. Stattdessen kann man direkt vor Ort tauschen, zum Beispiel auf dem Weg in die Fußgängerzone. 

Abgegeben werden können Kleidungsstücke aller Art sowie Taschen, Schmuck, Gürtel, Schals und Tücher. Nicht im öffentlichen Kleiderschrank erwünscht sind allerdings Unterwäsche, Badezeug, Sportsachen, Socken, Schuhe und alles Unsaubere.

Die Stücke sollten außerdem gute Qualität haben und der zeitgemäßen Mode entsprechen (gerne auch schöne Vintage-Kleidung). „Das ausgeleierte Comic-Shirt aus den 90ern oder das Hausmütterchen-Kleid lasst ihr besser zu Hause oder bringt es in den Altkleidercontainer“, heißt es von Betreiberseite.

1 Kommentar zu 1 Ein öffentlicher Kleiderschrank für Karlsruhe

  1. Maria Nikolay
    Ich finde die Idee klasse. Herr Pastor Egger hat recht. Abgeben soll man nur das, was nicht passt oder nicht mehr gefällt. Die Menschen, die sich hier bedienen, sind nur sozial schwach und haben ein Herz. Es tut schon weh, dass man hier kommen muss. Es fehlt aber leichter, wenn man sieht, dass man sich gerne teilt und kein Restmüll angeboten bekommt. Danke Herr Pastor für die Idee. Ich und auch Freunde von mir werden Sie und den öffentlichen Kleiderschrank in der Innenstadt, unterstützen. Ich fange bereits Morgen damit an und sortiere mein Kleiderschrank aus. ♥

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert