„Ich mach mein Ding …“ Dieser Song von Udo Lindenberg könnte eigentlich auch aus der Feder von Diana Ezerex stammen. Vorausgesetzt, er wäre auf Englisch geschrieben und musikalisch in Richtung Urban Pop arrangiert. Denn das ist der Stil der jungen Sängerin: poppig, mit etwas Hip-Hop und Soul.
Debüt von Diana Ezerex kommt im Juni
Vor allem aber klingt das, was sie macht, authentisch – ihr Ding eben. Sie kommt aus einem musikalischen Elternhaus und hat als Kind ganz klassisch Flötespielen gelernt. Heute ist die 26-Jährige entweder mit ihrer Akustikgitarre oder in Bandbegleitung unterwegs. Weil Live-Auftritte im vergangenen Jahr kaum möglich waren, nutzte Diana die Buchungsplattform Sofaconcerts für Livestreaming-Konzerte. Am 25. Juni soll ihr erstes Album „My Past’s Gravity“ erscheinen.
Es ist ein Album mit Botschaft, denn Diana Ezerex spielt seit drei Jahren ehrenamtlich Konzerte in Gefängnissen. Auf die Idee kam die ausgebildete Pädagogin – sie hat einen Bachelor in Bildungswissenschaften – durch eine Freundin, die im Rahmen ihres Studiums ein Gefängnis-Praktikum machte. „Ich wurde neugierig und hab dann einfach angefangen, Gefängnisse direkt anzuschreiben“, erzählt sie.
Ehrenamtliche Konzerte in Gefängnissen
Ihre Erfahrungen bei diesen Konzerten hat sie in den Songs für „My Past’s Gravity“ verarbeitet. Letztendlich geht es dabei immer um die Fragen „wo komme ich her?“ und „wo will ich hin?“. Die musikalische Gefängnisreise wird auch nach dem Album weitergehen: „Mein Ziel ist, einmal in jedem Gefängnis in Deutschland aufzutreten. Aber nicht alle lassen mich rein“, lacht die Singer- und Songwriterin.
Was Diana Ezerex nicht erzählt: Sie hat für ihr Engagement bereits mehrere Auszeichnungen erhalten, etwa den Heinz-Kappes-Preis des Rotary Clubs Karlsruhe-Fächerstadt. Soziales Engagement gehört für die Musikerin zum Leben dazu. „Musik, Sport, Ehrenamt und natürlich Schule – darauf hat meine Mutter immer Wert gelegt“, erzählt die gebürtige Oberschwäbin aus Biberach an der Riß.
Masterstudium in Kulturvermittlung
In Karlsruhe lebt Diana seit Oktober 2019, hier macht sie parallel zur Musik einen Master in Kulturvermittlung. Ihre berufliche Zukunft sieht sie allerdings in der Musik und nicht etwa in einem Museum. Das war nicht immer so: „Mein Bachelor-Studium war eine Absicherung, weil ich lange nicht geglaubt habe, dass ich gut genug bin für eine musikalische Karriere.“ Den Masterstudiengang sieht sie als Ergänzung: „Ich verstehe mich auch in der Musik als Vermittlerin, denn ich möchte mit meinen Songs etwas rüberbringen.“
Während eines Intensiv-Popkurses in Hamburg entschied sie sich, ihr Album aufzunehmen und begann, mit dem Karlsruher Produzenten Thorsten Rheinschmitt zusammenzuarbeiten. Heute ist für Diana klar, dass es für sie keinen Plan B zur Musik (mehr) gibt. „Vielmehr habe ich mehrere Pläne im Rahmen meiner künstlerischen Tätigkeit“, sagt sie. Abgesehen vom Produzenten managt sich die Sängerin bislang noch komplett in Eigenregie.
Crowdfunding und Livestream-Konzerte
Ihr Debüt-Album hat sie unter anderem durch eine Crowdfunding-Aktion finanziert, erste Festivals sind für Juli geplant. Karlsruhes bekanntestes Musik-Event „Das Fest“ kennt sie bisher nur vom Hörensagen: „Hier auf der großen Bühne vor dem Hügel zu stehen – das wäre natürlich ein Traum!“
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