Was haben Kunst und Wissenschaft gemeinsam? Heute, im digitalen Zeitalter, arbeiten beide immer häufiger mit denselben Werkzeugen. So lautet die These der neuen ZKM-Ausstellung Renaissance 3.0, die heute startet. 35 Medienkunstwerke könnt ihr dort sehen, die sich zum Beispiel an Biochemie, Genetic Engineering oder den Neurowissenschaften orientieren.
Urin erzeugt Licht
Die mikrobakteriellen Brennstoffzellen von Julie Freeman erproben eine Alternative zur Energie-Gewinnung mit fossilen Stoffen. „Wir können die Anlage mit unserem Urin füllen und daraus entsteht Licht“, sagt sie über ihr Werk ALICE, zwischen dessen gestapelten Kästen alle 30 Sekunden ein Licht aufflackert. Die Installation zeigt eine Vision für intelligente Sanitäranlagen und Ressourcenautonomie. Ob auf diese Weise bald weltweit Energie- und Abwassersysteme revolutioniert werden?
Die Installationen in Thomas Feuersteins METABOLICA Camp veranschaulichen Kreisläufe von bakteriellem Wachstum. Der österreichische Künstler zeigt in Karlsruhe unter anderem einen großer David-Kopf im Stil Michelangelos, den er mithilfe von Bakterien und einem 3-D-Drucker aus kultivierten Algen gewonnen hat.
Die neue neue Ausstellung im ZKM trägt den Titel Renaissance 3.0, weil sie an die arabische Renaissance ab dem Jahr 800 und an die italienische Renaissance ab dem 15. Jahrhundert anknüpft. Damals fand ebenfalls eine Verwissenschaftlichung von Kunst statt, Astronomie, Anatomie, Optik, Geometrie und Ingenieurswissenschaften revolutionierten die Kunst und erzeugten ein neues Welt- und Menschenbild.
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