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Annalena Haag von der SoLaWi KArotte
Fotos: Heike Schwitalla

Gemeinschaftsgärtnerei in Karlsruhe: Jede Woche gibts frisches Gemüse

100 Mitglieder schließen sich als SoLaWi KArotte zusammen und teilen sich Kosten, Arbeit und Ernte ihres Ackers bei Hohenwettersbach

SoLaWi steht für „solidarische Landwirtschaft“. Die SoLaWi KArotte ist eine Gemeinschaftsgärtnerei in Karlsruhe, deren Mitglieder den Anbau und ihre Versorgung mit biologischem Gemüse selbst in die Hand nehmen. 100 Karlsruherinnen und Karlsruher teilen die Kosten, Verantwortung und Bewirtschaftung von rund 10.000 Quadratmetern Ackerfläche untereinander auf. Und natürlich auch die Ernte!

Fachkundige Hilfe für die Hobbygärtner

Vier Gärtnerinnen sind fest bei der Organisation angestellt: Neele Nolting, Alma Frank, Annalena Haag und Ines Lützenkirchen organisieren die zu erledigenden Arbeiten und sorgen für fachkundige Unterstützung der ambitionierten Hobbygärtner. 

Mitglieder der SoLaWi KArotte auf dem Feld
Luna (r.) ist gern mit dabei, wenn Frauchen Ines und die anderen „ackern“

Die 38-jährige Neele Nolting ist von Anfang an mit dabei: 2014 suchte sie in der Fächerstadt nach Menschen, die mit ihr eine SoLaWi-Gärtnerei aufmachen wollen. Schnell fand sie 30 Frauen und Männer, die darauf Lust hatten und gemeinsam brachten sie 2015 das Projekt auf den Weg.

Gemeinschaftsgärtnerei hat vier Verteilstationen in Karlsruhe

Mit Bio-Landwirt Peter Lust hat die Gemeinschaftsgärtnerei seither einen Partner, der zwei Äcker zur Verfügung stellt. Auf diesen Grundstücken – zwischen Durlach und Hohenwettersbach gelegen – baut die SoLaWi KArotte rund 80 verschiedene Sorten Gemüse an. Sobald es reif ist, wird gemeinsam geerntet und unter den Mitgliedern gerecht aufgeteilt. „Dafür haben wir vier Verteilstationen in der Stadt, an denen sich jedes Mitglied einmal wöchentlich mit Gemüse versorgen kann“, erklärt Neele Nolting. 

Alma Frank von der SoLaWi KArotte
Alma Frank ist eine von vier festangestellten Gärtnerinnen des solidarischen Vereins

Im Prinzip kann jeder so viel nehmen, wie er braucht oder möchte. Aber es wird schon darauf geachtet, dass jeder von allem etwas bekommt. „Allerdings haben wir in allen Verteilstationen eine Tauschkiste, in die man Gemüse legen kann, das man nicht mag oder das man nicht essen kann“, sagt Alma Frank und ergänzt schmunzelnd: „Oder das man nicht zubereiten kann.“ Ganz oft liegt Kohlrabi in der Kiste! Wie gut, dass sich manche Vereinsmitglieder nur von Rohkost ernähren und mit Sorten nichts anfangen können, die man vor dem Essen erst kochen muss. Die nehmen sie dann gern.

Alle beteiligen sich an Arbeit und Finanzierung

Weil jedes Mitglied von der Ernte profitiert, sollten sich auch alle in die Arbeit für SoLaWi KArotte einbringen. Zum einen finanziell durch Beteiligung an einem Etat, der zum Jahresbeginn gemeinschaftlich festgelegt wird, zum anderen durch Arbeitskraft. „Das muss nicht unbedingt nur Gartenarbeit sein, denn es gibt auch viel Organisatorisches zu tun – etwa im Büro oder im Finanzteam“, erklärt Annalena Haag (großes Foto). 

Neele Nolting von der SoLaWi KArotte
Neele Nolting hat die SoLaWi KArotte 2015 mit 30 weiteren Mitgliedern gegründet

Das Gewächshaus, das die Gemeinschaftsgärtnerei aus Karlsruhe dieses Jahr gebraucht gekauft hat, haben die Mitglieder selbst aufgebaut. Genauso wie eine Bewässerungsanlage und das Toilettenhäuschen auf dem Grundstück. Alle zwei Wochen arbeiten sie gemeinsam beim Ackersamstag. Jeder kann aber auch sonst immer auf dem Acker werkeln, wenn er Lust dazu hat. Viele Mitglieder bringen gern ihre Kinder mit zur Gartenarbeit. „Platz zum Toben haben sie hier mitten in der Natur schließlich genug“, lacht Neele Nolting. „Und eine von uns Gärtnerinnen ist auch meistens da“, sagt sie. 

Bezahlt wird je nach Möglichkeiten

Auf den Äckern gibt es das ganze Jahr über viel zu tun. „Durch den Bau des Gewächshauses wollen wir dieses Jahr genug anbauen, um den gesamten Winter hindurch zu verteilen. Das war bisher nicht möglich“, berichtet Neele Nolting. Bei aller Freude auf eine üppige Ernte geht es der Gruppe auch um nachhaltige Lebensmittelerzeugung im Einklang mit der Natur. Darüber sollten sich potenzielle neue Mitglieder klar sein, genauso wie über die geteilte finanzielle Verantwortung. 

Ines Lützenkirchen von der SoLaWi KArotte
Ines Lützenkirchen ist wegen des Jobs bei SoLaWi KArotte vom Saarland nach Karlsruhe gezogen

„Wir legen gemeinschaftlich und ganz ohne Hierarchien einen Etat fest und jeder gibt monatlich dazu, was er kann“, erklärt Neele. „Das sind im Durchschnitt 85 Euro, aber die Spanne geht von rund 25 bis etwa 125 Euro, denn es soll niemand mehr geben, als er im Alltag entbehren kann.“

20 Leute können noch mitmachen

Derzeit kann die „SoLaWi Karotte“ noch 20 interessierte Mitgärtner aufnehmen, die Kapazitäten sind da. Eine von den „Neuen“ ist Ines Lützenkirchen. Sie hat lange nach einem solchen Projekt gesucht und es in Karlsruhe gefunden. Als für die KArotte eine weitere Gärtnerin angestellt werden sollte, ist die 33-Jährige für diesen Job aus dem Saarland nach Durlach gezogen. Bereut hat sie es nicht. Im Gegenteil, sie nimmt gern ihre Hündin Luna mit zum Acker und schwärmt von ihrem Arbeitsplatz. „Es ist ein tolles Projekt mit tollen Leuten. Das macht einfach Spaß.“

1 Kommentar zu 1 Gemeinschaftsgärtnerei in Karlsruhe: Jede Woche gibts frisches Gemüse

  1. Regina Steiner
    Hallo liebe Astrid, gerne möchte ich mich der Solawi Bewegung anschließen. Bitte schicke mir doch die Wegbeschreibung, damit ich mich am Samstag, den 9. März 2024, über alle Details informieren kann. Auch an einer Mithilfe bin ich interessiert. Bis dahin, liebe Grüße und Gottes Segen wünscht Regina Steiner aus Karlsruhe.

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