Als er mit 17 Jahren sein eigenes Modelabel gründet, ist er wohl Deutschlands jüngster Designer. Jetzt initiiert Riaz Dan Müller das erste Designfestival in Karlsruhe, das am 19. und 20. September in der Palazzohalle stattfindet.
„Karlsruhe ist der ideale Standort für so etwas, denn hier wächst die Kreativszene. Das sieht man auch an der Konversion des Schlachthofareals“, sagt der 26-Jährige. „Bisher hat in Karlsruhe aber eine Plattform für Kreative gefehlt.“
Das möchte Riaz Dan mit dem Designfestival ändern und eine Präsentationsfläche zum Zeigen und Verkaufen schaffen. Den Besucherinnen und Besuchern wird ein bunter Mix aus Mode, Beauty, Deko und Genuss geboten. „Ich finde, ein solches Festival lebt von der Vielfalt. Durch das breite Spektrum entstehen Synergie-Effekte. Und es werden vor allem Produkte angeboten, die nicht unbedingt auf der Kaiserstraße zu finden sind“, erklärt der Designer.
Keine Massenware
Besonders wichtig ist ihm, dass nur Eigenproduzenten als Aussteller eingeladen werden. „Ich habe ein großes Netzwerk an Designern, Partnern und Labels. Dadurch hatte ich gleich viele Kontakte und Ansprechpartner, die von der Idee begeistert waren.“
Das Designfestival sieht Riaz Dan aber nicht als Konkurrenz zu bestehenden Läden in der Karlsruher Innenstadt. „Wir wollen den Kunden einfach Abwechslung bieten.“ Denn die vermisst er selbst ein wenig in Karlsruhe. „Mir fehlen individuelle Läden am Stadtrand, wie es sie anderswo gibt. Für Eigenproduzenten und Designer sind die Mietpreise in der Innenstadt nämlich meistens zu hoch.“
Riaz Dan selbst verkauft seine Kleidung in Modegeschäften in ganz Deutschland und war auch schon mit Pop-up-Stores in europäischen Metropolen erfolgreich. Auch in der Fächerstadt poppt hier und da ein Shop von ihm auf. „Karlsruhe ist meine Homebase, hier habe ich schon einen festen Kundenstamm und somit auch ein enges Verhältnis zu meinen Kunden. Das finde ich schön.“
Seine Mode beschreibt der Schöpfer als zeitgenössisch, avantgardistisch und vintage-inspiriert. „Ich lege viel Wert auf Langlebigkeit und versuche, so wenige Kunstfasern wie möglich zu nutzen. Stoffe, die ich gerne verwende, sind Schurwolle, Leder und Leinen.“
Hälfte des Jahres unterwegs
Durch die Corona-Pandemie musste das ursprünglich im Mai geplante Designfestival in den Herbst verschoben werden. So kommt es, dass parallel zur Eröffnung in Karlsruhe auch wieder ein temporäres Geschäft von Riaz Dan in Paris gelauncht wird, eine Woche vor Start der Fashion Week. „Das bedeutet natürlich einiges an Organisation und Stress, ich fahre direkt nach dem Designfestival nach Paris“, verrät der Karlsruher.
Das Reisen ist er allerdings gewohnt. Von September bis Mai hält er sich in normalen Jahren kaum zu Hause auf – wenn nicht gerade eine Pandemie die Welt lahmlegt. „Ich bin vor allem in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Holland, aber auch in Frankreich unterwegs. Nur die Sommermonate sind dann etwas ruhiger.“
In seine Heimatstadt kehrt der Mittzwanziger immer wieder gerne zurück, hier lebt die Familie, hier ist es übersichtlich. „An Karlsruhe mag ich besonders, dass man schnell in der Innenstadt, aber auch in der Natur ist. Ich verbringe dann gerne Zeit im Hirschhof, auf dem Turmberg oder auch am Rhein in Neureut.“
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