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Fahrräder am Hauptbahnhof in Karlsruhe
Fotos: Nina Setzler

Verlorene Bikes suchen neue Besitzer

Das städtische Fundbüro versteigert Fahrräder, die nicht abgeholt worden sind

Gerade ist eine Fundsachen-Versteigerung der Stadt Karlsruhe angelaufen. Weil nicht alles, was verloren geht, den Weg zurück zu seinem Besitzer findet, versteigert die Stadt regelmäßig Fundstücke, die nach einem halben Jahr nicht abgeholt worden sind.

Nach sechs Monaten gehört es der Stadt

„Die gesetzliche Aufbewahrungsfrist beträgt sechs Monate nach Paragraf 973 BGB. Kann kein Eigentümer ermittelt werden oder die Fundsache dem rechtmäßigen Eigentümer ausgehändigt werden, geht sie nach Paragraf 976 BGB an die Stadt Karlsruhe über“, erklärt Marsha Lächler vom Ordnungsamt.

Fahrradständer bei Ikea in Karlsruhe
Kommt da noch jemand zum Abholen? Ein verlassenes Fahrrad vor einem Möbelhaus an der Durlacher Allee

Auf der Website sonderauktionen.net in bietet die Stadt in 150 Auktionen diesmal fast ausschließlich Fahrräder an. Lediglich ein Kinderwagen, eine Gitarre und zwei Handys sind noch eingestellt. Aber wieso verlieren eigentlich so viele Menschen ihr Fahrrad? „Ein möglicher Grund könnte häufiger Wohnsitz-Wechsel bei Studenten sein. Fahrräder werden manchmal einfach zurückgelassen“, weiß Marsha Lächler.

Zum Spaß Räder „umparken“

Es gebe auch immer wieder Jugendliche, die sich zum Spaß am Bahnhof ein Rad nehmen, ein Stück damit fahren und es an einer anderen Stelle einfach zurücklassen. Oder Radler, die ihr Gefährt in alkoholisiertem Zustand irgendwo abstellen und nicht mehr wiederfinden, heißt es aus dem Fundbüro.

Fundräder aus dem kompletten Stadtgebiet können bei den Karlsruher Polizeiposten abgegeben werden. Dort prüfen die Beamten, ob für das Rad eine Diebstahlanzeige vorliegt. Tatsächlich gestohlene Zweiräder befinden sich in der Regel aber meist gar nicht mehr in Karlsruhe, so die Ordnungsamt-Mitarbeiterin. Sie bekommt häufig Anfragen zu gestohlenen Rädern.

Fahrradrahmen in der Ettlinger Straße in Karlsruhe
Manchmal landen auch Stücke wie dieses im Fundbüro, an denen schon einiges fehlt …

Die größeren Fundgegenstände werden in der Danziger Straße 2 gelagert, einem ehemaligen Luftschutzbunker. Hier müssen auch die ersteigerten Gegenstände abgeholt werden. Noch eine Woche läuft die Online-Auktion – und zwar nach dem Count-Down-Prinzip: Der Artikel wird zum Höchstpreis eingestellt, während des Versteigerungszeitraums sinkt er.

Fundstücke meist reparaturbedürftig

Wer mitbieten will, muss sich auf der Versteigerungsplattform anmelden, die ersteigerte Ware dann vorab bezahlen und zum angegebenen Termin selbst abholen. Doch Achtung: Alle Gegenstände werden ohne Gewährleistung versteigert und nicht auf Verkehrstauglichkeit überprüft. Meist sind sie reparaturbedürftig, informiert das Fundbüro.

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