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Michael Leopold Goldwaschen Karlsruhe
Fotos: Karla Wolff

Abenteuer Natur mit Karlsruhes letztem Goldwäscher

Der Geologe Michael Leopold zeigt euch, wie man in Flüssen Gold findet!

In Karlsruhe erinnern die Goldwäschergasse in Knielingen oder die Goldgrundstraße in Daxlanden noch heute an die Tradition des Goldwaschens am Rheinufer. Einst ein Nebenerwerb für Handwerker, Bauern und Fischer, kam es Mitte des 19. Jahrhunderts aus der Mode. Durch die Rheinbegradigung und den Goldrausch in Nord-Amerika war das mühevolle Goldwaschen am Rhein nicht mehr attraktiv.

Goldwaschen: eine wiederbelebte Tradition

Doch der studierte Geologe Michael Leopold erweckte das Goldwaschen in Karlsruhe wieder zum Leben. Als Mitarbeiter des Naturkundemuseums vertiefte er sich vor 30 Jahren durch eine Ausstellung über die Rheinauen in das Thema, zudem liegt ihm das Goldwaschen quasi im Blut: Sein Urururgroßonkel war als Goldwäscher am berühmten Klondike River in Kanada aktiv.

Goldwaschen Bad Herrenalb Mutabor-Seminare Karlsruhe
Die Alb (hier in Bad Herrenalb) und andere Flüsse in der Umgebung führen Gold

„Gold ist ein Schwermetall, das sich wie viele andere Metalle in Gewässern findet. Aber durch seinen hohen Wert und wegen der vielen Geschichten, die sich darum ranken, ist Gold immer noch am faszinierendsten“, findet der Geologe, der heute Goldwasch-Kurse für Kinder und Erwachsene anbietet. Die eignen sich zum Beispiel als Geburtstags- oder Teambuilding-Event.

Das Goldfieber packt viele heute noch!

„Wenn eine neue Gruppe zu mir kommt, halte ich erst mal Ausschau nach den DMAX-Guckern, die sich nach dem Konsum von Goldrausch in Alaska vielleicht schon eine teure Ausrüstung bestellt haben“, sagt Michael und lacht. Tatsächlich hatte er schon mal einen 25-jährigen Konditor im Kurs, der alles hinschmeißen wollte, um in Kanada Goldwäscher zu werden.

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Goldwaschen fasziniert – vor allem, wenn es in der Pfanne glitzert!

Obwohl Goldwaschen ein beschwerlicher Prozess ist, hat es bis heute nichts von seiner Faszination verloren. Michaels drei- bis vierstündige Kurse sind stets gut besucht, auch Familien mit Kindern nehmen daran teil. Beim Goldwaschen am Rhein oder an der Alb in Bad Herrenalb wird zuerst Sand aus dem Flussbett auf ein Brett mit Rillen geschüttet.

Goldwaschen ist beschwerlich

Darüber wird Wasser gegossen, um den groben Sand wegzuspülen. Da Gold sehr schwer ist, bleibt es – vermischt mit feinem Sand – auf der Waschrinne liegen. Für das Sand-Gold-Gemisch geht es weiter in eine Waschpfanne, wo es nachgewaschen wird. „Die Kinder sind immer begeistert, wenn die ersten Goldflitter im Wasser aufblitzen“, verrät Michael. „Bei den Großen kommt auch mal Neid auf, wer mehr in der Pfanne hat!“

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Goldwaschen ist mühselig: Zuerst wird Sand aus dem Flussbett auf die Waschrinne geschüttet

Was dann kommt, nennt der Goldwasch-Experte „die Wassermeditation“. Dabei schaukelt er die Pfanne und zieht das Leichte, also den Sand zu sich her, sodass die schweren Goldlflitter daneben liegen bleiben. „Diese Flakes füllt man mit einer Pipette in ein Röhrchen. Sie sind dann immer noch mit Sand vermischt. Wer reines Gold haben will, muss den Inhalt des Röhrchens trocknen und ihn mit der Nadel auslesen.“

In Rhein und Alb verstecken sich Goldflitter

Reich wird man vom Goldwaschen am Rhein oder an der Alb jedoch nicht. „Wir haben mal einen Versuch gemacht, wie viel eine Person in acht Stunden täglich pro Woche herausholen kann. Es waren drei Gramm Gold, also etwa 120 Euro“, so der Geologe. Für ihn steht ohnehin das Naturerlebnis in den Rheinauen oder im Nordschwarzwald im Vordergrund.

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Reich wird man damit nicht, aber kleine Goldflitter lassen sich aus dem Flussbett holen

Und an den ausgewiesenen Goldwaschplätzen, für deren Nutzung man eine Erlaubnis braucht, geht es trotz aller Gruppendynamik und „Goldfieber-Schübe“ auch gemütlich zu. Denn natürlich mangelt es im Badischen nicht am leiblichen Wohl. Und am Ende, wenn alle Teilnehmenden ausgiebig gesiebt und geschüttet haben, dürfen sie ihr gewaschenes Gold und eine Urkunde mit nach Hause nehmen!

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