Suche
Close this search box.
Suche
Close this search box.
Herzprojekt Karlsruhe Kühler Krug
Fotos: Nina Setzler

Herzprojekt Karlsruhe: gespendete Lebensmittel für Bedürftige

In der Unterführung am Kühlen Krug verteilen Ehrenamtliche jeden Donnerstag das Nötigste

Die Donnerstage starten früh für den Verein Herzprojekt Karlsruhe: Ab sechs Uhr morgens holen die ehrenamtlichen Helfer*innen gespendete Lebensmittel ab und kaufen im Großmarkt ein. Die Waren bauen sie dann kistenweise auf Tischen in der Unterführung am Kühlen Krug auf – Gemüse, Obst, Konserven und Körperpflegeprodukte werden an Bedürftige verteilt. Weil der Andrang groß ist, geht es nach Nummern. „Natürlich sind die Leute enttäuscht, wenn sie die 100 ziehen. Aber nur so behalten wir den Überblick und es bleibt fair“, sagt Angelika Sperling, die erste Vorsitzende des Vereins. 

Zahl der Bedürftigen gestiegen

Sie kennt viele der Menschen persönlich, die zur Ausgabe kommen. Darunter sind Rentner, die mit einer Mieterhöhung nicht zurechtkommen, arbeitslose Künstler oder Geflüchtete aus der Ukraine. Auch die Inflation mache sich bemerkbar, sagt Angelika. Da die Leute weniger einkaufen, halten die Händler auch weniger Lebensmittel vor und können am Ende weniger spenden. Deshalb nutzt die Vereinsvorsitzende alle Möglichkeiten, um das Projekt voranzubringen. „Wir haben zum Beispiel beim 50. Geburtstag meiner Schwester fürs Herzprojekt Karlsruhe gesammelt, außerdem steht in der Geschäftsstelle des TC Mühlburg, wo ich arbeite, eine Sammel-Kiste. Wenn da jeder nur eine Konservendose reinstellt, kommt auch schon einiges zusammen!“

Lebensmittelausgabe Unteführung Kühler Krug
Die Schlange an der Lebensmittelausgabe von „Herzprojekt Karlsruhe“ ist jeden Donnerstag lang

Das Herzprojekt Karlsruhe ist während der Coronapandemie entstanden, als im Lockdown die Läden der Tafel schließen mussten und viele Bedürftige keine Anlaufstelle mehr hatten. Damals bauten die Organisatoren eine Gabenwand auf, an der man sich bedienen konnte. Allerdings kam es bald zu Vandalismus und die Zustände wurden unhygienisch. So entstand die organisierte Ausgabe in der Unterführung, bei der sich jeder und jede mit dem Nötigsten eindecken kann.

Offen für alle, aber manchmal reicht es nicht

Im Unterschied zu den Tafel-Läden muss hier niemand seine Bedürftigkeit nachweisen. Manchmal ist es für die Organisatoren schwer abzuschätzen, wieviel sie den einzelnen Besucher*innen ausgeben können. „Leider kann nicht immer jeder soviel bekommen, wie er möchte – dafür reicht die Menge oft nicht“, bedauert Heike Blum, die zweite Vorsitzende des Vereins.

Angelika Sperling und Heike Blum von Herzprojekt Karlsruhe
Andrea Sperling (links) und Heike Blum aus dem Vorstand des Vereins „Herzprojekt Karlsruhe“

Glücklicherweise wird das Netzwerk der Unterstützer*innen größer: Neben privaten Sponsoren und Foodsharing spenden auch das Fleischwerk Edeka, der Karlsruher Großmarkt, die Bäckerei Stähle in Daxlanden oder die Edeka-Märkte in der Karlsstraße und am Kronenplatz. „Auch die Karlsruher Sängerin Dani Konz sammelt immer wieder für unser Projekt und hat auch schon kleine Konzerte während der Lebensmittelausgabe gespielt, unter anderem an Weihnachten. Das ist natürlich besonders schön“, so Heike Blum. Für viele Leute, die sich anstellen, sei der Donnterstag in der Unterführung deshalb auch zum sozialen Treffpunkt geworden.

Verein freut sich über Unterstützung

Der gemeinnützige Verein findet mehr und mehr Zulauf, sei es von Menschen, die zufällig an der Ausgabe vorbeikommen und mithelfen wollen, oder aus dem Verwandten- und Freundeskreis der Engagierten. „Heute sind meine Tochter und meine Nachbarin dabei“, sagt Angelika Sperling beim Besuch des Karlsruhepuls-Teams in der Mühlburger Unterführung. „Jeder von uns bemerkt, dass alles teurer wird. Was sollen Leute machen, die keinen Puffer haben? Wer hier Hilfe bekommt, der sieht, dass es auch anderen so geht – und fühlt sich nicht am Rande der Gesellschaft!“ 

Wer ebenfalls helfen möchte und sicher sein will, wo Geld oder Sachspenden ankommen, kann sich an das Herzprojekt Karlsruhe wenden. Gespendete Lebensmittel sollten am besten lange haltbar sein, deshalb eignen sich Konserven, Nudeln, Reis oder Kaffee. Auch Hygieneartikel werden gebraucht!

1 Kommentar zu 1 Herzprojekt Karlsruhe: gespendete Lebensmittel für Bedürftige

  1. Dieses soziale Engagement ist lobens- und nachahmenswert! Hochachtung!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert