Minimalistisch, industriell, düster – schon allein visuell ist Marcs Untergrund-Karte ein echter Hingucker. Die Optik wird vor allem Fans der Gaming-Welt bekannt vorkommen: Das Design der CO2-neutral produzierten Karte hat er an das Computerspiel Grand Theft Auto angelehnt.
Auch die eingezeichneten Spots und Locations sind besonders: „Die meisten anderen Städtekarten sind touristisch oder kommerziell ausgelegt“, findet der Grafik- und Medien-Designer. Seine Karte lebt dagegen von persönlichen Erfahrungen, Eindrücken und Erlebnissen.
Lieblingsplätze früher entdecken
Marc hat sich viel Zeit genommen, um Karlsruhe samt Untergrund zu entdecken: gemeinsam mit guten Freunden, die schon lange in der Fächerstadt leben. Dadurch habe er hautnah mitbekommen, „wo man als Karlsruher wirklich hingeht“.
Die Idee zur Underground-Karte kam dem gebürtigen Saarländer vor zwei Jahren – als er feststellte, dass er seine Studienstadt zu spät richtig kennengelernt hat: „Ich habe in Mainz studiert und kannte die Stadt eigentlich erst nach drei Jahren wirklich. Als ich endlich meine Lieblingsplätze gefunden hatte, habe ich die Stadt aus beruflichen Gründen verlassen.“
Genau so geht es vielen, die nur für eine begrenzte Zeit in Karlsruhe wohnen, ist sich der leidenschaftliche Zeichner sicher. Jungen Menschen möchte er deshalb durch seine Karte den Einstieg in eine neue Stadt erleichtern, die Zeit des Entdeckens verkürzen und Spots verraten, auf die sie selbst vielleicht nicht so schnell gekommen wären. Außerdem sollen unbekanntere Läden von seinen Geheimtipps profitieren.
Sightseeing-Klassiker und Nischen-Gastro
Marcs gezeichnete Erlebnistour ist ausdrücklich nicht objektiv, sondern persönlich geprägt. Dennoch ist eine breite und bunte Mischung an Aktivitäten garantiert: Klassiker und Must-sees wie das Karlsruher Schloss, das ZKM oder der Zoo in Bahnhofsnähe tauchen ebenso auf wie viele kleinere Läden und Nischen-Gastronomien, die nicht im Stadtführer stehen.
„Wichtig war mir beim Kartenentwurf, dass viele kostenlose Sehenswürdigkeiten mit dabei sind und Orte, die man auch ohne großen Geldbeutel in der Tasche besuchen kann.“ Was außerdem auf keinen Fall fehlen darf: „Natürlich musste auch ein Dönerladen drauf“, verrät der 30-Jährige lachend. Das fertige Werk wurde nur 300 Mal gedruckt – mit wasserbasierten Farben auf Recycling-Papier.
Tankstelle als besonderes Highlight
Sein persönliches Karlsruhe-Highlight und das Schmankerl unter den Geheimtipps: Die Aral-Tankstelle in der Amalienstraße. Hier erlebte Marc einen lustigen und denkwürdigen Abend, traf spannende Nachtschwärmer, die ihm zusätzliche Tipps für seine Karte gaben. Er glaubt, dass ein Zwischenstopp hier auch anderen eine unvergessliche Nacht bescheren kann!
Marc, der Teilzeit in einer Agentur angestellt ist und parallel freiberuflich arbeitet, hat neben der Karlsruher Karte auch schon andere Städtekarten entworfen. Zu allen hat er einen persönlichen Bezug. Was das Besondere an Karlsruhe im Vergleich zu anderen Städten ist?
„Dass du in Karlsruhe aus dem Zug steigst und direkt vor dem Zoo stehst, das ist echt abgefahren“, zeigt er sich nachhaltig beeindruckt. Auch der architektonische Aufbau der Stadt, der auf der Karte besonders zur Geltung kommt, sei einmalig. Genauso die großzügigen Grünflächen um den Stadtkern herum.
Die Reise geht weiter
Für die Zukunft plant der Wahl-Berliner, noch weitere Städte in der Größe von Karlsruhe zu entdecken und Karten dafür zu entwerfen. Dabei will er sich vom Süden in den Norden hocharbeiten.
Wer wissen möchte, welche weiteren Karlsruher Geheimtipps Marc auf Lager hat, findet seine Underground-Karte im Online-Shop oder bei Etsy, weitere Infos über den Macher und seine Arbeit auf Insta und Facebook.
2 Kommentare Entdecker-Tour der anderen Art