Seit über fünf Jahren sind Dennis und Beate Bayer erfolgreiche Unternehmer, die in ihrer Kerzenmanufaktur in Karlsruhe Kerzen aus Recycling-Wachs herstellen – qualitativ hochwertige Handarbeit, absolut nachhaltig.
Handgemachte Geschenke
Dabei war ihre Geschäftsidee ein reines Zufallsprodukt: Nachdem sie an Weihnachten selbstgegossene Kerzen aus Wachsresten verschenkt hatten, bekamen sie so viel positives Feedback (und noch mehr gespendete Kerzenstummel), dass sie auf die Idee kamen, auch für den Verkauf zu produzieren.
„Wachs kann beliebig oft und vollständig recycelt werden. Da liegt es doch nah, dass man neue Kerzen nicht aus Soja, Bienenwachs oder Erdöl herstellt, sondern ressourcenschonend aus Wachsresten“, erklärt Dennis Bayer das Geschäftsmodell. Mittlerweile lässt das Ehepaar in ganz Deutschland Wachsreste sammeln.
Märkte, Läden, Website
Die daraus hergestellten Kerzen werden in Unverpackt-Läden, auf Kunsthandwerker-Märkten, in ihrer Heim-Manufaktur in Grötzingen oder auf der Firmenwebseite verkauft. Das Kerzen-Business wuppen die studierten BWL-er in ihrer Freizeit.
An die 300 Kerzen produzieren die Bayers pro Woche, in der Hochsaison zu Weihnachten können es mehr werden. Zuerst sortieren sie dafür die Wachsreste nach Qualität und Farben, dann schmelzen sie sie ein, filtern die Masse und gießen sie in Formen.
Verschiedene Wachs-Qualitäten
„Man ahnt gar nicht, welche Fremdstoffe sich in Kerzenwachs befinden können“, schmunzelt Dennis. „Alles – von Muscheln bis Kaffeebohnen, die oft zu Dekorationszwecken genutzt werden.“ Minderwertiges Wachs nutzen die Karlsruher Kerzenmacher, um Gartenfackeln und Outdoor-Kerzen herzustellen. Aus den hochwertigen Rohstoffen werden neue Stumpenkerzen in verschiedenen Größen und Farben gegossen.
Die nachhaltige Idee hinter SinnLicht bedeutet Dennis und Beate, die vor einem Jahr Eltern geworden sind, sehr viel. Dabei geht es nicht allein um den Rohstoff Wachs. Es war ihnen von Anfang an wichtig, mit dem Unternehmen auch soziale Einrichtungen zu unterstützen.
Einnahmen werden zum Teil gespendet
„Fünf Prozent vom Erlös jeder Kerze werden gespendet, zum Beispiel an das Karlsruher Kinderheim St. Antonius. Damit haben unsere Wachs-Sammler einen Anreiz: Sie wissen, dass ihr Einsatz nicht nur uns unterstützt, sondern auch Gutes bewirkt“, sagt Beate.
Das, aber auch die Qualität der „Sinn-Lichter“ begeistert die Kunden. Da von Hand hergestellt, ist jede Kerze ein Unikat. „Unsere Kerzen bekommen einen hochwertigen Docht eingesetzt, sie sind schwerer und brennen länger als andere Kerzen“, sagt Beate.
Kerzen aus Karlsruhe in Top-Qualität
Bevor sie in den Verkauf gehen, werden die Produkte genau kontrolliert, um trotz unterschiedlicher Wachsmischungen immer gute Qualität zu garantieren.
Die 43-jährige Beate hat sich ihr Fachwissen über die Jahre angeeignet und herausgefunden, welche Formen sich am besten eignen, welche Farben wann angesagt sind. Denn auch die Kerzen aus Karlsruhe unterliegen Modetrends: „Wir können natürlich immer nur die Farben gießen, die wir als Reste erhalten. Aber man erkennt schon, was gerade sehr beliebt ist. Weiß und Rot sind eigentlich immer dabei, seit letztem Jahr auch häufig Grautöne.“
Für größere Bestellungen von Unternehmen oder für Hochzeitsfeiern gehen die Bayers auch auf Kundenwünsche ein – so weit ihre Wachsvorräte das zulassen. „Wir können bestimmte Farben mischen, etwa Orange. Allerdings fügen wir unserem Wachs keine Farbstoffe bei“, versichert Dennis. Deshalb variieren die Farben aus unterschiedlichen Chargen schonmal in Nuancen, so der 42-Jährige. Er ist sich aber sicher, dass genau diese Einmaligkeit den Charme der Kerzen von SinnLicht ausmacht.
5 Kommentare Kerzen aus Karlsruhe: Neuer Sinn für alte Lichter