Kandidaten für die Landtagswahl aus Karlsruhe – Teil 2

Die sogenannten „sonstigen“ Parteien bekommen bei der Wahlprognose keinen eigenen Balken und haben es vermutlich schwer, in den baden-württembergischen Landtag einzuziehen. Hier versuchen 18 Kandidat*innen, bei der Landtagswahl für Karlsruhe zu punkten. Wir stellen einige vor.

Vom Klinikum in den Landtag

Für Die Linke tritt Christina Zacharias (Wahlkreis Ost) an. Sie arbeitet als Krankenpflegerin im Städtischen Klinikum und möchte verhindern, dass Krankenhäuser privatisiert werden. Außerdem strebt die 24-Jährige einen solidarischen Weg aus der Krise an, will einen Mietendeckel einführen, Abschiebungen stoppen und gleiche Bezahlung für Männer und Frauen erreichen.

Im Wahlkreis West heißt die Linken-Kandidatin Anna-Maria Jahn. Die Industriemechanikerin findet, dass es Zeit wird für solidarische Politik in Baden-Württemberg. Sie hat in Karlsruhe eine Ortsgruppe der Seebrücke gegründet, die sich für sichere Fluchtwege nach Europa einsetzt.

Den absurden Politikbetrieb vorführen

Für manche ist Die PARTEI gar keine Partei. Die Köpfe dahinter sehen das natürlich anders, denn sie wollen den parteipolitischen Betrieb vorführen. Biologe Dr. Bernd Föhr (Wahlkreis Ost) fleht im Wahlwerbespot förmlich, für ihn zu stimmen. Denn mit Blick auf Corona und Verschwörungstheorien glaubt er: „Es ist eure letzte Wahl“.

Joshua Stock (21) tritt bei der Landtagswahl für Karlsruhe an, weil er reale Politik machen möchte. In einem Interview auf YouTube nennt er soziale Gerechtigkeit und Klimaschutz als seine Fokus-Themen. Er sei „etwas anti-kapitalistisch“ eingestellt und wirbt für bedingungsloses Grundeinkommen.

Gegner der Pandemie-Maßnahmen

Die Basis ist eine Nachfolgerin von „Widerstand2020“, wo sich 2020 Gegner der Corona-Maßnahmen gesammelt hatten. Alexander Buchfink kandidiert bei der Landtagswahl für den Wahlkreis Karlsruhe Ost. Für ihn steht die Freiheit des Menschen und gewaltfreie Kommunikation im Mittelpunkt.

Für den Wahlkreis West kandidiert der 51-jährige Logistikmeister Dominik Langer. Als begeisterter Läufer macht er sich für eine Stärkung des Gesundheits- und Bildungssystems stark und will Menschen ermutigen, die „Zuschauer-Demokratie“ aktiv zu verändern.

Neuer Schwung für den Klimaschutz

Mit Furore ist im letzten Jahr die Klimaliste Baden-Württemberg gestartet, um die Grünen beim Klimaschutz links zu überholen. Bei der Landtagswahl für Karlsruhe Ost tritt Saskia Knispel de Acosta an, Projektmanagerin bei Scientists4Future. Man muss die Klimakrise benennen und das Handeln auf die Erreichung des 1,5-Grad-Zieles ausrichten, fordert sie – den etablierten Parteien fehle der politische Wille.

Für Karlsruhe-West geht Elektroingenieur Markus Schmoll ins Rennen. Er glaubt, dass die Klimakrise mit neuem Schwung zu meistern ist und sieht in Räten für Bürgerinnen und Bürger ein gutes Mittel, um Menschen einzubinden.

Den Landesverband von Volt leitet der Fachinformatiker Fabian Gaukel (24). Er tritt bei der Landtagswahl für Karlsruhe Ost an. Sein Leitspruch: „1,5 Grad sind die einzige Grenze, die ich innerhalb Europas akzeptiere!“ Er sagt, das Ländle solle europäischer und digitaler werden und der Gesundheitsbereich stärker.

Klima-Experte für mehr Nachhaltigkeit

Im Wahlkreis Karlsruhe-West tritt Michael Vogtmann an, ein Meteorologe und Klimatologe. Europa müsse beim Klimaschutz eine einheitliche Linie verfolgen, findet er. Der 37-Jährige bewirbt sich auch in einem Mannheimer Wahlkreis – laut Wahlgesetz ist das erlaubt. Außerdem kandidieren für die Landtagswahl Rena Thormann (Freie Wähler), Daniela Schlittenhardt (Bündnis C), Sven Haiber, Andreas Schäfer (Die Humanisten) und Philippe Sebastian (W2020).