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Coach und Pädagogin Layla Bürk
Fotos: Heike Schwitalla

Layla Bürk macht sich für Vielfalt stark

Vorträge über Rassismus / Coachings zum Umgang mit Ausgrenzung

Layla Bürk ist eine waschechte Karlsruherin. Die 30-Jährige ist hier geboren und aufgewachsen, sie arbeitet als Sportlehrerin an einer Grundschule. Doch obwohl sie Deutsche ist und immer hier gelebt hat, ist Rassismus kein Fremdwort für sie. Deshalb hat Layla es sich vor einigen Jahren zur Aufgabe gemacht, als Keynote-Speakerin und psychologische Beraterin ihre Stimme gegen Ausgrenzung und für Diversität zu erheben.

Als Kind hatte sie nie das Gefühl, anders zu sein

Laylas Wurzeln liegen in Ghana und den USA: Ihre Mutter kam als Flüchtende nach Deutschland und lernte in Karlsruhe Laylas Vater kennen, einen US-Amerikaner. Sechs Wochen nach ihrer Geburt wurde Layla von einer Karlsruher Familie adoptiert. „Auch wenn ich als Schwarze in einem weißen Umfeld aufgewachsen bin, hatte ich als Kind nie das Gefühl, ausgegrenzt oder anders zu sein. So richtig bewusst wurde mir das Rassismus-Problem unserer Gesellschaft erst, als ich angefangen habe zu arbeiten.“

Layla Bürk im Botanischen Garten Karlsruhe
Layla Bürk wurde als Baby adoptiert und wuchs in einem weißen Umfeld in Karlsruhe auf

Für Layla Bürk war der Schritt ins Berufsleben mit den schlimmsten Erfahrungen verbunden, die sie in ihrem jungen Leben bis dahin gemacht hatte. „Ich habe damals in einem Reha-Studio gearbeitet und spürte immer, dass ich dort nicht willkommen bin.“ Sie wurde wegen ihrer Hautfarbe gemobbt, ein Patient griff sie sogar körperlich an, warf ihr ein Handtuch ins Gesicht.

Mit dem ersten Job kamen negative Erfahrungen

Auch in anderen Jobs gab es solche negativen Erfahrungen. „Damals hat mir keiner geholfen. Und als ich nach zwei Monaten wieder gekündigt habe, war mir klar, dass ich das nicht einfach hinnehmen darf. Ich wusste: Entweder ich leide jetzt mein ganzes Leben lang, denn arbeiten muss ich ja. Oder ich erhebe meine Stimme und mache das Problem Rassismus zum Thema.“

Drei Jahre ist das jetzt her, seither setzt sich Layla für Diversity ein. 2020 startete sie ihren Podcast Still the dream, in dem sie Menschen eine Stimme gibt, die anders sind als die Mehrheit oder sich anders fühlen. Außerdem spricht Layla Bürk in Unternehmen, Einrichtungen und Schulen über Rassismus.

Derzeit macht sie per Fernstudium eine Ausbildung zur psychologischen Beraterin, um auch andere zu coachen. Schon heute hilft sie Frauen, mit Ausgrenzungserfahrungen klarzukommen: In dem von ihr entwickelten Programm Black Diamond Masterclass gibt sie Werkzeuge an die Hand, um sich gezielt gegen Rassismus zu wehren. „Wir arbeiten gemeinsam an Selbstwirksamkeit, Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen, schaffen gleichzeitig einen sicheren Raum, in dem die Frauen sich über ihre Erfahrungen austauschen können.“

Heute hilft sie anderen, mit Ausgrenzung klarzukommen

In ihren Vorträgen wendet Layla sich aber bewusst an alle Menschen. „Wir müssen verstehen, dass Rassismus ein strukturelles Problem ist, das wir nur gemeinsam in der Gesellschaft lösen können“, sagt sie. Fast alle Nicht-Deutschen machen hierzulande Ausgrenzungserfahrungen. Dazu kommen Menschen, die aufgrund ihrer sexuellen Orientierung, ihrer Religion oder anderer Faktoren diskriminiert werden – dagegen muss man etwas tun, findet Layla. Ihr großes Ziel: „Ich würde gern allen Menschen die Erfahrungen ersparen, die ich machen musste. Ich würde gern alle Menschen vor Rassismus und Diskriminierung schützen.“

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