„MeinDein“: Verleih-Plattform made in Karlsruhe

Du schmeißt eine Gartenparty, aber dir fehlt noch eine Biertisch-Garnitur? Oder brauchst du vielleicht eine Sackkarre, um deine neue Waschmaschine zu transportieren? Auf der Karlsruher Plattform MeinDein könnt ihr seit einigen Tagen genau solche praktischen Helfer gegen Gebühr ausleihen oder eure eigenen Gegenstände zum Verleih anbieten. Denn: viele Gegenstände nutzen wir nur wenige Male, den Rest der Zeit stehen sie dann im Keller herum.

„Es gibt schon Bikesharing, Carsharing und Homesharing. Warum nicht auch eine Plattform für Gegenstände, auf der ich easy ein Stand-up-Paddle, eine Nähmaschine oder einen 3-D-Drucker leihen kann?“, dachte sich Mi Le, die MeinDein Anfang des Jahres zusammen mit Entwickler Ben Linnenbaum gegründet hat. „Dass ich Ben gefunden habe, war ein Glücksgriff. Er ist erst 19 Jahre alt, hat aber schon 20 Apps programmiert und ist wirklich ein Ausnahmetalent!“, strahlt Mi. Sie ist studierte Pharmazeutin, hatte aber immer den Wunsch, etwas eigenes zu gründen. Im Oktober 2022 kündigte sie ihre Stelle als Apothekerin, um sich ganz dem Aufbaus des Start-ups zu widmen.

Kaufen war gestern – leihen die Zukunft

Mit ihrer App-Idee macht das Team Anfang 2023 den zweiten Platz bei Grow, dem größten studentischen Start-up-Wettbewerb Deutschlands. Darüber wird auch Tom Burck von Gameforge auf sie aufmerksam und bietet ihnen ein Büro im firmeneigenen Start-up-Hub im Technologiepark an.

Zwar ist die Idee einer Verleih-Plattform nicht neu und mit nebenan.de oder Grover gibt es schon ähnliche Konzepte. Doch auf der MeinDein-Plattform soll der Verleih von Gegenständen aus der direkten Nachbarschaft im Fokus stehen. Ziel ist es, das Ausleihen so unkompliziert zu machen, als würde man sich etwas von Freunden borgen. „Das Verleihen bringt einen auch in Kontakt mit neuen Leuten. Hier können durch ähnliche Interessen auch Freundschaften entstehen“, so die Gründerin.

Der Nachhaltigkeitsaspekt des Leihens liegt ihr besonders am Herzen. „Immer mehr Menschen wollen Ressourcen schonen und Geld sparen. Man spürt eine Veränderung des allgemeinen Lifestyles hin zum Minimalismus“, erklärt Mi. „Eine Bohrmaschine beispielsweise wird zwischen Kauf und Entsorgung im Durchschnitt nur 13 Minuten lang genutzt! Das ist doch eine riesige Verschwendung von Ressourcen, Platz und Geld“, erklärt die 27-Jährige. Denn letztendlich brauche man ja keine Bohrmaschine, sondern ein Loch in der Wand. Ihr Start-up kooperiert übrigens mit dem Leihlokal in der Oststadt – 1.200 Gegenstände der Bürgerinitiative stehen in der App kostenlos zum Verleihen zur Verfügung.

Pilotphase in Karlsruhe

In der aktuellen Phase konzentrieren sich die Macher auf Karlsruhe, um zu sehen, wie ihre App angenommen wird. Entsprechend wird sie dann weiterentwickelt. Geplant sind aktuell eine Verfügbarkeitskarte und ein integriertes Bezahl-System. Bereits umgesetzt wird die Versicherung aller Gegenstände über die Plattform sowie eine Fraud-Detection-Software, die vor Betrug schützt.

Die App könnt ihr euch ganz einfach kostenlos im App- und Play Store runterladen und euch einen persönlichen Account anlegen. Schaut mal rein – vielleicht ist zwischen Waffeleisen, Raclette-Gerät oder Kreissäge, Hüpfburg oder Partybus auch für euch was Praktisches dabei!