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Sören Anders mit Meise auf der Brille
Fotos: Anna Bohnert

Dieser Chefkoch hat ’ne Meise!

Turmberg-Wirt Sören Anders ist unverhofft zum Vogel-Papa geworden

Als er im Wald einen Hochsitz umstellt, entdeckt er darin ein Nest mit frisch geschlüpften Vogel-Küken. „Ich habe das Piepsen erst gehört, nachdem wir das Teil vier Kilometer vom ursprünglichen Standort wegtransportiert hatten“, erzählt Sören Anders vom Restaurant Anders auf dem Turmberg. Die Piepmätze zurückzubringen hätte wenig Sinn gemacht, deshalb nahm Sören sie mit nach Hause und zieht sie seither mit der Hand auf.

Die Kleinen wachsen rasch
„Sie fiepen, wenn ich an ihre Kiste komme, und sperren die Schnäbel auf. So geht das seit sieben Tagen, ich bekomme momentan nur wenig Schlaf“, erklärt der Vogel-Papa. Jede Dreiviertelstunde schaut er nach den Kleinen, aber die Mühe lohnt sich – in nur wenigen Tagen sind die Minis rasch gewachsen. „In der Natur werden sie sicher nicht so häufig gefüttert. Ich bewundere echte Vogel-Eltern, die ja alle Würmer und Insekten für den Nachwuchs mühevoll sammeln müssen“, sagt der Gastronom.

Sören Anders füttert eine junge Meise

Er selbst hat in der Zoohandlung Mehlwürmer, Pinzette und Pipette gekauft, um die Meisen-Babys zu füttern. Dabei achtet er sorgfältig darauf, dass sie nichts in den falschen Schlund bekommen, denn ihr Appetit ist groß. „Nur eines der Vögelchen hat irgendwann aufgehört zu essen und ist gestorben, es war von Anfang an das Schwächste. Da kann man leider nichts machen“, sagt Sören Anders, der als Kind schon einmal zwei Kohlmeisen großgezogen hat.

Flugstunden im Wohnzimmer
Seine fünf verbliebenen Zieh-Kinder haben bereits erste Flugstunden im Wohnzimmer absolviert – unter den kritischen Blicken von Dackel Hermann. „Den Hund mussten wir irgendwann rausbringen, weil er ständig gebellt hat. Ich setze die Vögel in meine Deko-Äste, damit sie lernen, sich festzuhalten. Außerdem locke ich sie mit Futter, so bringen auch echte Vogel-Eltern ihren Kindern das Fliegen bei“, beschreibt der Turmberg-Wirt seine Erziehungsmethode.

Sören Anders mit zwei Jungen Meisen
Im Wohnzimmer unternehmen die kleinen Vögelchen erste Flugversuche

Namen hat er den Küken nicht gegeben, um keine allzu große Bindung aufzubauen, schließlich will er sie bald auswildern. Deshalb soll das zwitschernde Quintett als Nächstes in einen Käfig auf dem Balkon ziehen. Wenn das gut läuft, folgen Wurm-Pick-Versuche am Boden. „Ich hoffe, dass sie ins Freie fliegen, wenn ich den Käfig öffne – und nicht hier im Mehlwurm-Paradies bleiben möchten“, lacht Sören Anders. „Damals bei meinen Kohlmeisen hat es geklappt. Ich glaube sogar, die sind noch ab und zu bei mir vorbeigeflogen, wobei ich da natürlich nicht hundertprozentig sicher sein kann …“

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