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Petra Lorenz ist OB-Kandidatin für Karlsruhe
Fotos: Carl Forger (3), Marcus Dischinger (1)

„Für Karlsruhe ist es zehn nach zwölf!“

Unternehmerin und OB-Kandidatin Petra Lorenz will für ein neues Stadtklima sorgen

Petra Lorenz zieht mal wieder um die Häuser, diesmal in Durlach. Die Kandidatin für die Oberbürgermeisterwahl am 6. Dezember wirft ihren Wahlkampf-Flyer in jeden Briefkasten der Hubstraße ein. Auch Passanten bekommen einen: „Guten Tag, ich bin die Petra Lorenz, ich bewerbe mich bei der Oberbürgermeisterwahl und würde mich freuen, wenn sie sich über mich informieren“, sagt sie ein ums andere Mal.

Ins Gespräch kommen

Die Reaktionen sind stets freundlich: „Ich kenne Sie vom Plakat!“, entgegnen ihr viele. In der heißen Phase des Wahlkampfs versucht die selbstständige Einzelhändlerin, jeden Tag in einem anderen Stadtteil präsent zu sein, um dort mit den Menschen ins Gespräch zu kommen. „Ich bin ein kommunikativer Typ“, erklärt sie.

Petra Lorenz im Gespräch mit Daniela Burkard
Kommunikation ist ihr wichtig: Petra Lorenz (r.) im Gespräch mit Daniela Burkard von „Siebenstein“

Oberbürgermeisterin ist für die 53-Jährige kein Beruf wie jeder andere. Seit 2019 sitzt sie für die Freien Wähler im Karlsruher Gemeinderat. Auch von der Gruppierung „Für Karlsruhe“ wird sie unterstützt. Vor allem der Umgang mit den Finanzen der Stadt machen ihr schwer zu schaffen. „Es ist nicht nachvollziehbar, dass für wenige Dinge viel Geld da ist.“ Sie wolle sich als Oberbürgermeisterin auch um die „Kleinigkeiten“ kümmern. Die Felder Wohnen, Verkehr oder Nachverdichtung spielen in ihren Augen eine wichtige Rolle.

Freiflächen erhalten

Bei Letzterem fordert sie Fingerspitzengefühl bei der Planung. Es könne nicht sein, dass vielstöckige Gebäude in geringem Abstand zu anderen Häusern gebaut werden, nennt sie Beispiele aus der Waldstadt, wo sie seit 2011 selbst lebt. Eine Stadt müsse nicht um jeden Preis wachsen und Nachverdichtung könne es nur sehr behutsam geben, etwa durch Erweiterungen, Sanierungen oder maßvolle Aufstockungen, so Petra Lorenz. Daneben sei es wichtig, Freiflächen zu erhalten.

Petra Lorenz auf Wahlkampfbesuch im Siebenstein
„Siebenstein“ ist eine Nachhilfe-Schule für sozial schwache Kinder in der Südstadt

Die Erreichbarkeit der Innenstadt ist für die Ladenbetreiberin ein besonders wichtiger Punkt. Sie kann sich vorstellen, weitere Bereiche im Zentrum frei von Autos zu halten. Im Gegenzug müsse man eine Möglichkeit schaffen, auf einem Ring um die City zu fahren und Parkhäuser zu erreichen.
Der heutige Zustand der Fußgängerzone im östlichen und westlichen Bereich stimme sie mit Blick auf den Leerstand betroffen. „Da hätte man früher entgegenwirken müssen, vor sieben oder acht Jahren.“ Zehn Jahre werde die Innenstadt nun schon umgegraben, jetzt schlägt Corona zu. Deshalb sei es für Karlsruhe zehn nach zwölf, findet Petra Lorenz.

Wöchentliche Bürgersprechstunde

Als sie mit ihrer Kandidatur in die Öffentlichkeit ging, hätten viele Menschen im direkten Umfeld gefragt, ob sie eigentlich wahnsinnig sei, erzählt sie. Gegen Mentrup, den beliebten Amtsinhaber, der keine Fehler gemacht habe? Petra Lorenz sieht das anders: Sollte sie ins Amt kommen, möchte sie nahbarer sein und jede Woche eine Bürgersprechstunde anbieten, die gleich zwei Stunden dauern soll. Auch ein Kinder- und Jugendgemeinderat soll dann eingeführt werden, um der Politikverdrossenheit entgegenzuwirken.

Petra Lorenz unterwegs in Karlsruhe
Wahlkampf auf den Straßen von Durlach: Petra Lorenz besucht jeden Tag einen anderen Stadtteil

Als Oberbürgermeisterin will sie für ein neues Stadtklima sorgen. Damit meint sie nicht nur die Maßnahmen für mehr Klimaschutz in der Stadt, sondern auch die Atmosphäre in der Verwaltung. Jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter habe Stärken und Schwächen. Sie wolle die Stärken stützen. Lorenz verweist darauf, dass sie in den vergangenen Jahren bereits Verwaltungserfahrung gesammelt habe, etwa als Präsidentin des Handelsverbands Nordbaden, als Mitglied der IHK-Vollversammlung und als ehrenamtliche Richterin.

Falls sie die OB-Wahl gewinnt, wäre ihre Zeit als Unternehmerin erst einmal vorbei. Die beiden Lederwarengeschäfte in der Kaiserstraße und in Durlach würde dann ihr Sohn übernehmen, das haben die beiden schon vereinbart.

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