Die Food Corner hat Anfang November eröffnet, der Habibi Späti vor wenigen Tagen. Somit gibt es jetzt gleich zwei Möglichkeiten, sich in der Fächerstadt bis spät in die Nacht im Mini-Supermarkt mit dem Nötigsten einzudecken.
Bio, vegan, ohne künstliche Zusatzstoffe
In der Ludwig-Wilhelm-Straße 20 können das schon mal Eiweiß-Pfannkuchen, Spirulina-Pulver oder Hummus-Chips sein. „Themen wie Bio, Vegan und bewusste Ernährung kommen hier im Viertel ein bisschen zu kurz, das will ich ändern“, sagt René Müller von Food Corner.
Er betreibt bereits seit einem Jahr den Rewe-Markt schräg gegenüber. Als er im März 2020 sieht, dass die Räume des ehemaligen Reformhauses frei werden, greift er zu. Und baut den „1. Karlsruher Späti 2.0“ auf, wie draußen an der Fassade zu lesen ist. Er hat Montag bis Samstag von 9 bis 23.30 Uhr geöffnet.
Es gibt eine gute und eine böse Seite im Laden
Kunden, die zum ersten Mal da sind, erklärt René augenzwinkernd, dass es im Food Corner eine gute und eine böse Seite gibt: Rechts warten glutenfreies Brot, vegane Brotaufstriche und frisch zubereitete Asia-Bowls. Links locken Wein, Shisha-Tabak und jede Menge Gummibärchen. Wer auf die Schnelle ein Party-Mitbringsel sucht, wird zwischen Blumen und Deli-Konserven ebenfalls fündig.
In der Mitte des Ladens hängen Spender mit Körnern und Müslis zum selber Abfüllen, Coffee to go kann am Automaten gebrüht werden und die Salattheke lädt zum Zusammenstellen nach Lust und Laune ein. Auch für herzhaften Genuss ist gesorgt: Neben dem Eingang brutzelt ein Döner-Spieß ohne Zusatzstoffe, hinten im Shop bereiten Sushi-Köche japanische Röllchen zu.
Green Döner und Sushi von Meisterhand
„Das ist das einzige fremdvergebene Shop-in-Shop-System bei uns, so etwas müssen Meister machen“, sagt Handelsprofi René, der den Späti ansonsten mit seinen eigenen Mitarbeiterinnen führt. Jahrelang war er im Management von Rewe tätig, bevor er sich in der Karlsruher Oststadt selbstständig gemacht hat.
Die Urberliner Institution des Späti passt nach Renés Meinung gut nach Karlsruhe, weil es wie in der Hauptstadt viele Start-ups gibt. Mit seinem neuen Laden legt der gebürtige Münsteraner die Basis für ein Franchise-Unternehmen – er hat eine zweite Location in Aussicht, die er aber nicht selbst betreiben möchte.
„Diese Art von To-go-Geschäft ist toll für Leute, die ein bisschen Gastro und ein bisschen Handel machen möchten, aber einen Shutdown gern vermeiden wollen. Da bin ich natürlich durch Corona draufgekommen“, sagt René.
Berliner Kult am Berliner Platz
Ein weiterer „Spätkauf“ hat in der Kaiserstr. 69 eröffnet – sinnigerweise gleich gegenüber des Berliner Platzes! Zu verdanken ist das der Familie Theuß, die bereits das orientalische Restaurant Habibi in der Kaiserstraße 59 betreibt.
Die Theußens haben lange in Berlin gelebt, bevor Vater Ahmed als gelernter Koch vor vier Jahren einen Job in Karlsruhe annahm und danach sein eigenes Restaurant eröffnete. Das mit dem Späti geht ihm schon eine ganze Weile durch den Kopf, doch durch die Corona-Krise hat sich der Umbau des ehemaligen KSC-Fanshops verzögert.
Alles, was das Nachtschwärmer-Herz begehrt
Jetzt ist alles fertig, im Logo des Habibi Späti posiert ein Berliner Bär mit Bierflasche und im Innern findet sich alles, was das Nachtschwärmer-Herz begehrt: eine große Auswahl an Bieren – vom IPA aus der Maisel-Brauerei bis zum Tiger-Bier aus Singapur – Wein, Spirituosen, Energy- und Soft-Drinks.
Gegenüber glänzt ein ganzes Regal voller Baklava und Kekse, außerdem gibt es Nudeln, Soßen und Gewürze für die schnelle Küche. Und eine Auswahl an Kaffee und Drogerie-Artikeln. „Wir bekommen viele unserer Waren, gerade die Süßen, von Händlern aus Berlin. Dorthin haben wir noch viele Kontakte“, sagt Ahmed Theuß. Die Geschäftsführung des Späti überlässt er seinem Sohn Leon, Mutter Laura unterstützt in der Buchhaltung.
Den Studis auf dem benachbarten KIT-Campus dürfte das Angebot des Family-Business gefallen, zumal an den Wänden großformatige Porträts von Che Guevara, Tupac Shakur, Michael Jackson und Bob Marley auffallen. Die zwei Karlsruher Graffiti-Künstler Alu und Moter haben sie für das neue Habibi gemalt.
„Der Name ist arabisch und bedeutet Schatz oder Bruder – es ist eine freundschaftliche Bezeichnung für eine männliche Person“, erklärt Ahmed. Bisher hat sein Späti mit Berlin-Background montags bis samstags von 9 Uhr bis 0 Uhr geöffnet. Bald soll er auch sonntags öffnen, weil Zeitschriften und Zeitungen ins Sortiment aufgenommen werden – dann ist das rechtlich möglich.
0 Kommentare Zwei Spätis für Karlsruhe!