Nicht nur in den vielen Bäumen der Waldstadt sitzen Käuze, sondern auch in einem Keller in der Königsberger Straße! Hier befindet sich das einzige Kellertheater Karlsruhes und sein Ensemble, Die Käuze. „Gesehen habe ich hier aber noch keinen echten Kauz, nur gehört“, lacht Larissa Kaufmann-Nicolaus, die das Amateurtheater seit 2008 ehrenamtlich leitet.
Gegründet wurde es von ihrem Vater Carl Kaufmann. Der erfolgreiche Leichtathlet war dreimal Deutscher Meister im 400-Meter-Lauf und ersprintete 1960 bei den Olympischen Spielen in Rom zwei Silbermedaillen. In Karlsruhe erinnert heute das Carl-Kaufmann-Stadion beim Europabad an ihn. Neben dem Sport war Kaufmann leidenschaftlicher Theatermensch und Sänger. An der Musikhochschule Karlsruhe studierte er Gesang- und Theaterwissenschaften, arbeitet danach als Lehrer und wohnte mit seiner Familie in der Waldstadt, wo er Die Käuze gründete. Tochter Larissa war von klein auf mit dabei. „Meine Mutter stand schon mit mir im Bauch auf der Bühne“, so die Theaterleiterin, die hauptberuflich für einen Pharmakonzern arbeitet. Neben ihren koordinativen Aufgaben steht sie auch gern selbst auf der Bühne, wenn es die Zeit zulässt. „Ich liebe es, in andere Rollen zu schlüpfen“, erzählt die Karlsruherin. Eine ihrer Lieblingsfiguren war die Toinette aus Molières Der eingebildete Kranke. „Das haben wir zum 50-jährigen Jubiläum der Käuze gespielt. Es war anspruchsvoll, hat aber viel Spaß gemacht!“
Theaterstücke für Erwachsene und Kinder
Der Spielplan des kleinen Theaters in der Waldstadt ist vielseitig und bietet Stücke für jedes Alter: Einmal im Jahr steht ein Märchen auf dem Programm, im Frühjahr gehört die Bühne den Kindern und jeden Herbst gibt es ein neues Stück für Erwachsene. Dieses Jahr war das die Krimi-Parodie Mordstödlich von Peter Gordon, die im kommenden Frühjahr erneut zu sehen sein wird. Für diese Produktion hat das Theater sogar einen Profi-Regisseur engagiert, ansonsten arbeiten alle Käuze ehrenamtlich. „Wir suchen Leute aller Altersklassen, die bei uns mitmachen. Als Mitspielende im Stück, aber auch für die Bereiche Technik, Kostüm und Bühnenbild“, sagt Larissa. Besonders wichtig ist dem Ensemble die Arbeit mit dem Theater-Nachwuchs, den „Jungkäuzen“. Hier lernen Kinder, wie sie auf der Bühne agieren können, erleben Gemeinschaft und entwickeln Selbstbewusstsein. „Es ist immer wieder toll zu sehen, wie sich unsere Kinder hier am Theater entfalten“, freut sich die Theaterleiterin.
Neben guten Kontakten zu den Karlsruher Theatern – Die Käuze nehmen zum Beispiel jedes Jahr an der Karlsruher Theaternacht teil – pflegt das Amateurtheater internationale Beziehungen, etwa ins englische Nottingham zum Lace Market Theatre. Diese Verbindung kam 1982 über die Städtepartnerschaft zwischen Karlsruhe und Nottingham zustande, seither finden gemeinsam gegenseitige Besuche und Gastspiele statt. „Wenn wir alle vier Jahre nach England kommen, fühlt es sich immer an, als wäre keine Zeit vergangen“, findet Larissa Kaufmann. Für 2024 steht ein Besuch der Briten in Karlsruhe an.
Wollt ihr auch bei den Käuzen mitmischen? Dann kommt zu einem der Schnuppertermine oder schreibt einfach an info@kaeuze.de.
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