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Manuela Torelli gibt Online-Nähkurse
Fotos: Nastassia Hornung

Online-Nähkurs: Im Insta-Live zur eigenen Bluse

Manuela Torelli findet die Arbeit mit Nadel und Faden so entspannend wie Yoga

Die Corona-Pandemie mit ihrem Lockdown und ihren AHA-Regeln hat in vielen Bereichen kreative Konzepte hervorgebracht, die auch nach dem Virus eine Zukunft haben könnten. Zum Beispiel Social Sew Alongs, das sind virtuelle Nähkurse im eigenen Wohnzimmer.

Zu jedem Magazin gibts ein Social Sew Along

Das Näh-Magazin Fibre Mood bietet Kurse auf Niederländisch, Französisch, Englisch und Spanisch an – für die deutsche Version ist Manuela Torelli aus Karlsruhe zuständig. „Jeden Monat, wenn das neue Magazin erscheint, findet ein Mitnäh-Event mit neuem Schnitt statt“, erklärt sie.

Ausgaben des Näh-Magazins Fibre Mood
Das Näh-Heft Fibre Mood bietet Schnittmuster und Online-Mitnäh-Kurse

Die Teilnehmer erhalten im Vorfeld das Schnittmuster für ein Kleidungsstück, das sie für den Online-Kurs vorbereiten: „Es muss vorher ausgeschnitten und geklebt werden, sodass man dann direkt mit dem Nähen loslegen kann“, sagt die 37-Jährige. Sie hat im Frühjahr 2020 während des ersten Lockdows „aus der Not heraus“ mit Social Sew Alongs angefangen, weil viele gewohnte Formate durch die Kontaktbeschränkung verboten waren.

Bei der Handarbeit vom Alltag abschalten

Vor Corona gab Manuela in ihrer Freizeit klassische Näh-Kurse oder kleine Workshops. „Ich habe zum Beispiel in Kitas genäht oder zusammen mit Freunden. Seit ich denken kann bin ich ständig am Basteln, Nähen und Gestalten, ich hatte schon immer ein Faible für Handarbeit.“ Das Nähen liegt der zweifachen Mutter am Herzen, weil sie dabei komplett abschalten kann. „Nähen ist mein Yoga“, sagt sie und lacht. Vielleicht auch, weil sie in ihrem Haupt-Job im öffentlichen Dienst eher wenig Raum für kreatives Schaffen hat.

Manuela Torelli im Online-Nähkurs
Seit der Pandemie gibt Näh-Expertin Manuela Torelli ihre Kurse online via Social Media

Gerne probiert die Expertin für Nadel und Faden immer wieder Neues aus. „Ich bin auch als Probenäherin tätig. Wenn jemand ein Buchprojekt zum Thema Nähen veröffentlichen will, muss ja gesichert sein, dass die Schnittmuster funktionieren. Dafür gibt es Leute wie mich, die das Muster nachnähen und eventuelle Fehler ausmerzen.“

Dabei fertigt Manuela Torelli schon auch mal Kleidungsstücke an, die sie sich selbst nicht aussuchen würde. „Ich bin eher der romantisch-verspielte Typ, mag Rüschen und Kleider aus leichten Viskosestoffen – dabei schlägt manchmal auch meine Leidenschaft für Italien durch“, verrät die Karlsruherin, die schon als Kind für italienische Mode, Musik und Mentalität schwärmte und heute mit einem Italiener verheiratet ist.

Manuela trägt kaum noch Kleidung von der Stange

„Deshalb habe ich meine eigene Marke auch insolitabymanuela genannt – ‚insolita‘ bedeutet ungewöhnlich oder einzigartig. Das sollen die Sachen ja auch sein.“ Von der Stange trägt Manuela, die in Hagsfeld zwischen „viel Grün“ lebt, inzwischen kaum noch etwas: „Das höchste der Gefühle sind mal Jeans, die mir besonders gut gefallen. Alles andere mache ich lieber selbst.“

Manuela Torelli im selbstgenähten Kleid
Natürlich selbstgenäht – die Karlsruherin präsentiert eine pink-schwarze Eigenkreation

Die Näh-Instruktorin freut sich, wenn sie Greenhorns für ihre Lieblingsbeschäftigung gewinnt: „Das Nähen in den Sozialen Medien soll gerade auch Neulinge ansprechen“, betont sie. „Wenn man während der Live-Übertragung nicht weiterkommt oder ein Problem auftaucht, kann man im Chat Fragen stellen.“ Wichtig ist eine gute Nähmaschine, mahnt Manuela. „Hände weg von Discounter-Ware! Statt etwas ganz Billiges lieber eine gute Gebrauchte kaufen oder ausleihen. Sonst ist der Frust oft vorprogrammiert – ich spreche aus eigener Erfahrung!“

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