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Kai Buchhart Pfennigbasar 2023
Fotos: Mark Damian

Kult-Flohmarkt: Der Pfennigbasar lockt mit besonderen Schnäppchen

Nach drei Jahren Pause strömen die Vintage-Fans wieder massenhaft in die Schwarzwaldhalle

Auf der Suche nach einer Händel-Büste, einem Flamingo-Wandteppich oder einem neuen Kaffeeservice? Das alles und noch viel mehr gibts auf dem Pfennigbasar in der Schwarzwaldhalle. Nach drei Jahren Pause findet das Karlsruher Kult-Event für Vintage- und Flohmarkt-Fans vom 2. bis zum 4. Februar endlich wieder statt. Alle Artikel sind von Karlsruher Bürger*innen gespendet, die Einnahmen aus den Verkäufen kommen sozialen Einrichtungen zugute. Der Internationale Frauenclub Karlsruhe e.V. veranstaltet den Basar seit 1968.

700 Menschen organisieren das Event

Die 100 Clubmitglieder freuen sich über Hilfe von 600 Ehrenamtlichen, mit denen sie die Schwarzwaldhalle in ein riesiges Secondhand-Kaufhaus verwandeln. Dazu werden die containerweise angelieferten Waren in mühevoller Kleinarbeit sortiert, thematisch geordnet und an unterschiedlichen Ständen aufgebaut. Kurz vor der Eröffnung stehen dann alle Vasen fein säuberlich aufgereiht am „Kitsch und Kunst“-Stand, geblümte oder goldumrandete Teller stapeln sich auf großen Tischen und am Spielwarenstand ist sogar jedes Puzzle nachgezählt, damit nur Vollständige verkauft werden!

Hut-Stand Pfennigbasar 2023
Lust auf einen neuen Hut? Der Pfennigbasar bietet viele gebrauchte Prachtstücke

Am Kostümstand steht Florian Rummel zusammen mit seiner Mutter, die den Stand seit vielen Jahren betreut. „Sie ist die Expertin, ich bin hauptsächlich Handlanger“, lacht der Student. Selbst einkaufen tut er hier nicht, denn seine Mutter bringt ohnehin jedes Jahr genug Sachen für die Familie mit. Für ihn war der Pfennigbasar deshalb schon als Kind ein Begriff. Und es fühlt sich auch nicht wie Arbeit an hier mitzuhelfen, findet Florian.

Florian Rummel Pfennigbasar Karlsruhe 2023
Florian hilft seiner Mutter am Kostüm-Stand. Er ist quasi mit dem Pfennigbasar aufgewachsen

Voller Vorfreude sind auch Kira und Anna aus Karlsruhe, die einen dreitägigen Basar-Marathon planen. „Der Pfennigbasar ist einfach Kult, wir kommen jedes Jahr“, erklären sie. Dieses Mal hat Kira vorsorglich einen Rollkoffer dabei, um ihre gefundenen Schätze zu transportieren. Flanell-Hemden, bunte Jacken und eine Holzkiste hat die Tätowiererin schon eingepackt. Und ihre Freundin Anna ist sogar vom Fach, sie führt den Vintage-Laden The Hunter in der Südstadt. „Heute bin ich aber nur privat hier“, freut sie sich und stöbert weiter.

Nachhaltig einkaufen und Gutes tun

Seit vielen Jahren mischt auch Bibliothekarin Claudia Krink beim Pfennigbasar mit. „Ich nehme mir sogar extra frei dafür“, erklärt sie. Jahrelang nur als Kundin auf dem Basar unterwegs, beschloss sie irgendwann, selbst mitzuhelfen. Lange Zeit verkaufte sie am Kleinmöbel-Stand, diesmal steht sie bei den Bildern. Nächstes Jahr wird sie zusammen mit einer Club-Kollegin die Stand-Leitung übernehmen. „Man braucht schon etwas Expertise, denn die Preise der Bilder hängen stark davon ab, ob sie original sind oder nicht“, erklärt die Flohmarkt-Liebhaberin.

Claudia Krink Pfennigbasar Karlsruhe 2023
Claudia Krink nimmt sich extra frei, um auf dem Pfennigbasar zu arbeiten

Auf der Suche nach besonderer Kunst für sein Wohnzimmer ist auch Kai Buchhart (großes Foto). Der 44-Jährige hat neben der bereits erwähnten Komponisten-Büste auch einen Druck von Albrecht Dürer erstanden. Er kommt jedes Jahr auf dem Basar, um seine Sammlung zu erweitern. „Mein Wohnzimmer ist voller Antiquitäten, die anderen Zimmer sind aber modern eingerichtet“, erzählt Kai.

An Warenangebot mangelt es auf dem Pfennigbasar jedenfalls nicht. Trotz oder vielleicht gerade wegen der dreijährigen Pause sind in diesem Jahr wieder zahlreiche Sachspenden eingegangen. „Viele haben extra auf unseren Basar gewartet, um ihre ausgemisteten Sachen abzugeben. Das freut uns natürlich“, verrät Swantje Katz, die Präsidentin des Internationalen Frauenclubs. Sie schwärmt von der positiven Stimmung, die sie beim Gang durch die Halle erlebt. Organisatoren und Kundinnen tut es gut, wieder zusammenzukommen, glaubt sie.

Pfennigbasar Schwarzwaldhalle 2023
Wimmelbild mit Waren: Einmal im Jahr mutiert die Schwarzwaldhalle zum riesigen Indoor-Flohmarkt

Der Pfennigbasar ist seit über 50 Jahren ein Vorzeigeprojekt für Nachhaltigkeit, betont Erste Bürgermeisterin Gabriele Luczak-Schwarz in ihrer Eröffnungsrede: „Das Konzept, Brauchbares wiederzuverwenden, statt etwas Neues zu kaufen, ist aktueller denn je. Und es zahlt sich aus, denn seit Gründung des Basars wurden 4,4 Millionen Euro für den guten Zweck erwirtschaftet.“ Wer einen Teil dazu beitragen möchte und dabei in besonderer Atmosphäre tolle Unikate entdecken will, kann noch am Freitag und am Samstag in der Schwarzwaldhalle stöbern.

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