Künstler, Designerinnen, Kleinstbetriebe und Menschen mit kreativen Hobbys haben eine neue Präsentationsfläche in der Innenstadt: S’Fachl ist ein österreichisches Shop-Konzept, bei dem Hersteller jetzt auch ein Regal für Produkte aus Karlsruhe mieten können.
Produzenten mieten Verkaufsflächen
Die Manufakturen, Start-ups und alle, die schöne Dinge in kleinen Auflagen herstellen, müssen ihre Schmuckstücke jetzt nicht mehr nur online oder auf Märkten verkaufen. S’Fachl bietet Verkaufsflächen zu verschiedenen Tarifen und spricht Laufkundschaft im Zentrum an.
In der Ritterstraße 3, wo früher das Spielzeuggeschäft Doering lag, hat der Karlsruher Sebastian Metz einen Multi-Brand-Store eingerichtet. „Das Angebot ist breit gefächert: Design, Kunsthandwerk und Kulinarik. Die meisten Hersteller kommen aus Karlsruhe. Daneben gibt es einige Produkte aus Österreich“, sagt er.
Konzept in Österreich sehr erfolgreich
Aus dem Alpenland stammt nämlich das Franchise-Konzept von S’Fachl. Dort gibt es fast in jeder größeren Stadt ein Ableger. „Die österreichischen Hersteller kennen das Konzept schon länger, manche wollen ihre Produkte breiter streuen“, sagt Sebastian. Für sie bietet er in Karlsruhe einen Nachfüllservice der Regale an. Die Produzentinnen aus Karlsruhe kommen meist selbst vorbei und stocken Ware auf. „Gerade war Jessica von der Likör-Manufaktur Deutsch hier. Sie hat ihr Regal von Muttertag auf Vatertag umgestellt“, verrät Sebastian.
Auch Daniela Hoffmann aus Hagsfeld sieht bei ihrer selbst kreierten Pflegeserie regelmäßig nach dem Rechten. Ebenso die Scriptor-Brennerei aus Bulach, die Jungs vom Möbel-Label Karlsholz und das Team des Fächerbräu. „Wir vermieten auch gern an lokale Start-ups wie die Erfinder von Kali, der Kaffeelimonade“, erklärt Sebastian.
Eigentlich ist er Architekt, hat zehn Jahre für eine Stuttgarter Klinik gearbeitet. Im vergangenen Jahr entschloss er sich, etwas Neues zu wagen. „Ich höre oft, wie mutig das in einer solchen Zeit ist. Andererseits kann die Lage ja nur besser werden“, findet Sebastian und ruft einer Kundin einen Abschiedsgruß hinterher.
Bisher freut sich der Neu-Kaufmann über viel positives Feedback. Obwohl die Zahl der Besucher im Laden wegen Corona derzeit auf fünf begrenzt ist. Doch handgemachte Produkte aus der Region liegen im Trend, die Kunden kommen zahlreich. Viele scheinen froh, Geschenkideen und Delikatessen kleiner Firmen gesammelt an einem Platz in der Innenstadt zu finden.
Neue Mieter zu finden ist in Pandemie-Zeiten allerdings nicht ganz einfach, gibt Sebastian zu. Deshalb hat er noch einige freie Regale, allerdings auch eine Warteliste für den Bereich Design. Das Sortiment soll zu 60 Prozent aus Drogerieartikeln und Lebensmitteln bestehen, damit die Kunden auch weiterhin ohne Corona-Test ins Fachl kommen können.
3 Kommentare Neuer Shop für Produkte aus Karlsruhe: S’Fachl