Mit der Modernisierung der Stadthalle hat Karlsruhe sein eigenes „BER-Drama“. Seit der Schließung 2017 kommt in dem Gebäude vieles nicht recht voran. Schon mehrfach wurde die Fertigstellung und Neueröffnung verschoben, die geplanten Kosten steigen an.
Wechsel des Partners
Zuletzt hatte die Stadtverwaltung den Vertrag mit dem bisherigen Planungsbüro für Haustechnik beendet, weil sie nicht konstruktiv mit ihm zusammenarbeiten konnte. Die Aufrüstung der Technik wurde EU-weit neu ausgeschrieben, mehrere Ingenieurbüros bewarben sich darum.
Am wirtschaftlichsten war das Angebot der Ingenieurgesellschaft SSP aus Bochum. Mit ihr soll nun weiter am Bauprojekt Stadthalle gearbeitet werden. Das hat der Gemeinderat am Dienstagabend einstimmig beschlossen.
Stadthalle der 1980er
Bau-Bürgermeister Daniel Fluhrer betont, er wollte vor der nächsten Beauftragung eine unabhängige fachliche Einschätzung bekommen, ob der Einbau moderner Technik hier überhaupt möglich sei. Die Stadthalle wurde in den 1980er-Jahren größtenteils neu gebaut, vom ursprünglichen Gebäude aus dem Jahr 1915 ist heute nur noch der Säulengang übrig.
Zeitgemäße Lüftungsanlagen sind deutlich größer und schwerer als vor 40 Jahren. Deshalb war lange nicht klar, ob diese neue Technik in den alten Schächten des Bestandsgebäudes Platz hat. Zumal die größeren Lasten auch zusätzliche statische Maßnahmen erforderlich machen.
Anforderungen sind größer
Dazu kommt, dass heute ganz andere Normen und Richtlinien für Brandschutz und Entrauchung herrschen als früher. Mit der Corona-Pandemie haben sich die technischen Anforderungen für Kongresse und Events noch erweitert.
Baudezernent Daniel Fluhrer sagt, dass sowohl ein unabhängiges Gutachter-Büro als auch der neue Auftragnehmer bestätigt hätten, dass der Einbau einer zeitgemäßen Belüftung – bei allen Schwierigkeiten – machbar sei.
Wichtiger Teil der Messe
Deshalb soll das Projekt nun wieder „einen verlässlichen Rahmen“ bekommen, erklärt Erste Bürgermeisterin Gabriele Luczak-Schwarz, die dem Aufsichtsrat der Karlsruher Messe vorsitzt. Wenn die Stadthalle dann auf dem neuesten technischen Stand ist, soll sie ihre Rolle als wichtiger Teil der Messe Karlsruhe und Herzstück des Festplatzes zurückerhalten.
Es gelte jetzt, mit Hochdruck die Planung des Umbaus fertigzustellen, damit anschließend allen Beteiligten bald ein klarer Projekt- und Zeitplan samt Kostenhochrechnung vorliegt. Darin sind sich Daniel Fluhrer und Gabriele Luczak-Schwarz einig.
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