Sein neues berufliches Standbein ist schon bis Januar ausgebucht: Der 37-jährige BWLer aus Beiertheim-Bulach hat die Einschränkungen der Corona-Pandemie genutzt, um eine Anderthalb-Zimmer-Wohnung im eigenen Haus zum Urlaubsparadies auszubauen. Sie heißt The KAlifornia und versprüht mit großteils selbstentworfener Einrichtung in soften Türkis- und Sandfarben einen Hauch von Sunshine-State!
„Durch Corona können die Menschen momentan nicht großartig wegfahren. Deshalb bringe ich die Wärme und das Urlaubsfeeling eben nach Karlsruhe“, sagt Dominik Scherer, der während seines Studiums ein Jahr lang in den USA gelebt hat. „Wir brauchen den Platz hier im Haus momentan nicht und möchten zeigen, dass Karlsruhe eine der wärmsten Ecken Deutschlands ist und sich hervorragend für einen schönen Urlaub eignet.“
Geschäftsleute, Zwischenstopper, Heimatbesucher
Viele Geschäftsleute und Personen, die entweder auf der Durchreise sind oder in Karlsruhe jemanden besuchen, mieten sich derzeit in Dominiks „kalifornischem“ Apartment ein. Auch Gäste aus München kamen schon angereist, um in ihrer ehemaligen Heimat ein paar Tage zu entspannen. Dafür eignet sich – bei trockenem Wetter – vor allem die Dachterrasse mit Lounge-Ecke, Elektro-Grill und Hängematte.
Dominik hat Glück, dass die Stadt Karlsruhe im Vergleich zu anderen Kommunen entspannt auf die Vermietung von Ferienwohnungen reagiert. 2011 wurden nur 0,11 Prozent aller Wohnungen in Karlsruhe als Ferienwohnungen genutzt, heißt es aus dem Liegenschaftsamt. Kommendes Jahr werden diese Daten aktualisiert. Nach Einschätzung der Verwaltung bewegt sich die „Parahotellerie“ derzeit im akzeptablen Bereich, man behalte das Thema aber im Auge.
Neu-Gastgeber war früher Investmentbanker
Dominik sieht für The KAlifornia keine Probleme – er ist Positiv-Denker und findet es wichtig, glücklich zu sein und so viel Zeit wie möglich mit Familie und Freunden zu verbringen. Das war auch einer der Gründe, warum der gebürtige Hesse 2014 seinen Job als Investmentbanker kündigte und eine Foto- und Kreativagentur gründete. Mit fünf Freelancern fotografiert er heute Hochzeiten und vermietet alte VW-Bullis mit integrierten Fotobox-System für Events.
Vor seinen aktuellen Projekten hat der zweifache Familienpapa auch andere Sachen ausprobiert, zum Beispiel war er mit elektrischen Einrädern bei Die Höhle der Löwen eingeladen (ist jedoch nicht hingegangen) und hatte dafür auch kurzzeitig eine Kooperation mit Jochen Schweizer. „Die Selbstständigkeit war meine beste Entscheidung“, findet Dominik. „Aber ohne meine Frau, die mir immer den Rücken freihält, wäre die Umsetzung all dieser Ideen nicht möglich.“
Neuer Input aus Teneriffa
Als Fotograf möchte der Ex-Investmentbanker auch nicht sein ganzes Leben arbeiten, obwohl er Spaß an seiner Arbeit hat und die Projekte trotz Corona gut laufen, wie er betont. Nach der Einrichtung der sonnigen Ferienwohnung plant er, mit seiner Familie im übernächsten Jahr für zwölf Monate nach Teneriffa zu ziehen. Mal schauen, mit welchen neuen Ideen und Projekten Dominik dann wieder nach Karlsruhe zurückkehrt …
1 Kommentar zu 1 Ein Stück Kalifornien für Karlsruhe