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Christopher Wertz von Fächerbräu
Fotos: Linda Calmbach

Auf dem Abendmarkt gibt’s Bio-Bier von hier

Mit einem mobilen Stand starten die Jungs von Fächerbräu jetzt durch

Der naturtrübe Bio-Cider überrascht viele Tester: null Zucker, dafür 7,1 Volumenprozent Alkohol. „Das ist keine süße Plörre, wie man sie vielleicht erwartet. Ausschließlich Äpfel aus Karlsruhe, vergoren mit unserer Bier-Hefe, ansonsten keine Zusätze. Der unterhält euch einen ganzen Abend lang gut“, ruft Christopher Wertz den beiden Mädels zu.

Jetzt auch Soft-Drinks

Die haben sich auf dem Karlsruher Abendmarkt gerade das neue Getränk von Fächerbräu geholt und wirken angetan. Immer wieder schlendern Interessierte vorbei, stellen Fragen zu Festbier, Pils, Bio-Weizen, Naturradler und Soft-Drinks, die es unter dem strahlend weißen Pavillon zu kaufen gibt. „Vor einiger Zeit haben wir gemerkt: Mensch, diese Zitronenlimo, die wir in unser Radler mischen, die schmeckt auch pur so lecker! Da haben wir sie einfach mal separat abgefüllt und sie ging gleich durch die Decke“, so der Fächerbräu-Mann.

Seine Karlsruher Craftbeer-Manufaktur stellt ihr Bier mit weichem Schwarzwald-Wasser in einem Sudhaus in Lenzkirch her. Sich zum Produzieren woanders einzumieten, nennt man „Kuckucksbrauen“. Dabei hatten die Jungs schon ein eigenes Sudhaus samt Verkaufslokal in Karlsruhe in Planung, dann kam Corona dazwischen.
„Der Markt für handwerklich hergestelltes Bier hat nach wie vor Potenzial, auch wenn der unglaubliche Aufwärtstrend der letzten Jahre abflacht. Aber die Leute wollen Bio-Qualität, da findet ein Umdenken in der Gesellschaft statt“, weiß der 41-Jährige.

Alle paar Wochen frisches Bier

Mit seinen Mitgründern – ein Bio-Landwirt und ein Bier-Brauer – reist er alle paar Wochen in den Schwarzwald, um Getränke-Nachschub zu produzieren: 20 bis 30 Hektoliter pro Sud, das sind 6000 bis 9000 Flaschen. Angefangen haben sie vor drei Jahren mit 2,5 Hektoliter.
40 Geschäfte und Restaurants haben bereits Bier oder Limo von Fächerbräu auf der Karte. Auf dem Abendmarkt wollen die lokalen Brauer jetzt weitere Fans erreichen. „Bisher ist leider allgemein noch nicht so viel los in der Stadt. Zudem sind wir in diesem Jahr durch die Wasserspiele ein wenig von der Laufkundschaft abgeschnitten“, so Christopher. 

Maik Hörner und christopher Wertz mit Kundinnen am Fächerbräu-Stand
Maik Hörner (links) und Christopher Wertz stellen ihr Craftbeer auf dem Abendmarkt vor

Eine Marktbesucherin bestellt sechs bauchige Verkostungsgläser – ohne Stiel, aber mit Fächerbräu-Logo. „Die finde ich toll, man kann ja alles Mögliche daraus trinken“, sagt sie. Der Pavillon, den Fächerbräu-Supporter per Crowdfunding gesponsert haben, ist mangels Bierbörse oder Offerta momentan der wichtigste Draht zum Publikum. Auch Gastronomen kommen vorbei, um den neuen Cider zu verkosten.
Die Sache mit den Äpfeln, aus denen auch naturtrübe Apfelschorle entsteht, entstand aus einer Begegnung mit dem Vorsitzenden der Streuobst-Initiative. „Unsere Soft-Drinks sind beliebt, eben waren wieder zwei Kinder da und haben welche geholt“, sagt Christopher und verrät, dass die Fächerbrauer auch schon über ein alkoholfreies Bier nachdenken.

Vom Medien-Mensch zum Bier-Brauer

Früher arbeitete der Fächerbräu-Sprecher als Anzeigenleiter einer Zeitung, doch regionale Biere waren immer seine Leidenschaft – von jeder Reise brachte er welche mit nach Hause. Nach dem schicksalhaften Treffen mit seinem Karlsruher Kompagnon auf einer Biermesse in München sattelte er dann zum Biersommelier um. Heute arbeitet heute hauptberuflich für Fächerbräu – bald, so hofft er, auch im eigenen Laden.

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